Vorruhestand
Kantor Hilder spielt aber links der Ruhr weiterhin an der Orgel

Detlef Hilder (63) beendet seine hauptamtliche Tätigkeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn. | Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Detlef Hilder (63) beendet seine hauptamtliche Tätigkeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn.
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Von RuhrText

Songs von Led Zeppelin oder Emerson, Lake & Palmer hört Detlef Hilder besonders gern in den eigenen vier Wänden. Ansonsten hat es ihm seit seiner Jugend die Orgelmusik angetan. Nun geht der Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn in den Vorruhestand. Der 63-Jährige verschwindet aber nicht ganz aus den Kirchen in Broich, Saarn und Speldorf. Bei Gottesdiensten an Sonntagen wird er noch immer an der Orgel sitzen. Die Stelle wird aus finanziellen Gründen eingespart, die Arbeit auf mehreren Schultern verteilt.

24 Jahre lang war Detlef Hilder in Dümpten tätig. Dann wechselte er im Jahr 2005 innerhalb Mülheims auf die linke Ruhrseite. In der heutigen Kirchengemeinde Broich-Saarn (seit 2011) kümmerte er sich in seiner Anfangsphase neben dem Orgelspiel in den Sonntags-Gottesdiensten fast ausschließlich um die Restauration der Instrumente sowie um den Neubau der Orgel in der Dorfkirche Saarn. In Dümpten hatte er zu seiner Zeit bereits diese Aufgaben fachmännisch erledigt und sich so einen Namen gemacht, wenn es um Restaurierungen von Instrumenten geht. „In der Dorfkirche ist eine wundervolle Orgel neu gebaut worden“, gerät Detlef Hilder ins Schwärmen.

Gemeinsam mit Daphne Tolzmann (Kirchengemeinde Broich-Saarn) und Sven Schneider (Speldorf) leitete er die „Kirchenmusik links der Ruhr“. Das Trio wechselt sich in den beiden Gemeinden Linksruhr beim Orgelspiel ab. Die Zusammenarbeit mit den Speldorfern sei großartig, so Hilder.

Seine Liebe zur Kirchenmusik hat Detlef Hilder als jugendlicher Kindergottesdienst-Helfer in der Johanniskirche an der Aktienstraße entwickelt. „Dieses großartige Instrument wollte ich auch spielen können. Darauf habe ich den Kantor Horst Hövelmann, der später übrigens mein Schwiegervater geworden ist, angesprochen. So hat es angefangen“, erinnert sich Detlef Hilder. Über das Musizieren hat er auch seine Ehefrau, eine ausgezeichnete Querflöten-Spielerin, kennengelernt. In Düsseldorf studierte Hilder Kirchenmusik. Weitere Studien absolvierte er mit dem Schwerpunkt Chor- und Orchesterleitung. Im niederländischen Helmond studierte er weiter — „Aufführungspraxis Alter Musik & Cembalo“ unter Jan van de Laar.

Nachwuchskampagne

Im Projekt „Kirchenmusik links der Ruhr“ strukturierte er die kirchenmusikalischen Gruppen neu (u.a. Saarner Posaunenchor, Kinderchöre). 2016 wurde er zudem zum Kreiskantor des „Kirchenkreises An der Ruhr“ berufen. Unter seiner Führung wurde hier die Nachwuchskampagne „Orgel on“ gestartet, um „den Jugendlichen das Orgelspiel näherzubringen“. Hilder: „Bei der Kirchenmusik und dem Orgelspiel ist es für die Zukunft wichtig, dass wir uns den neuen Musikrichtungen weiterhin öffnen. Hier passiert gerade sehr viel.“

Gänzlich von der Bildfläche wird Detlef Hilder nicht verschwinden. Gemeinsam mit Daphne Tolzmann und Sven Schneider wird er sich auf Basis eines Minijobs das Orgelspiel bei den Sonntags-Gottesdiensten links der Ruhr aufteilen. Üben kann er dafür an der selbst gebauten Heimorgel in seinem Arbeitszimmer. Ansonsten wird er viel Zeit für seine Hobbys Modelleisenbahn und Radfahren haben. Darauf freut sich Detlef Hilder schon ganz besonders. Zuvor gibt es aber noch am 30. Januar ab 17 Uhr in der Kirche an der Wilhelminenstraße in Broich sein Abschiedskonzert („Es wird ein Stern in Juda aufgehen“) anlässlich der Beendigung der hauptamtlichen Tätigkeit. An der Orgel wird dann sein einstiger Lehrmeister Jan van de Laar sitzen. Zum Einsatz kommen unter Hilders Leitung der Projektchor Links der Ruhr und der Posaunenchor Saarn. Der Eintritt ist frei. Zugelassen sind nur Geimpfte und Genesene.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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