Jubiläums-Nacht im Schloss - Verein "Art Obscura" zeigte vielfältige Kleinkunst

Foto: MST/Lokomotiv_Fotografie
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Zum Die Broicher Schlossnacht zog am Samstag zum vierten Mal von 19 Uhr bis Mitternacht Jung und Alt mit fantasievoller Kleinkunst in der ehemaligen Karolingerfestung Schloß Broich in ihren Bann. Das warme Wetter tat sein übriges: Der Schlosshof war gefüllt mit gut gelauntem Publikum, das staunte, wieviel integrative Kunst zu leisten vermag

.

Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Handicap, insgesamt 14 Ensembles, füllten die Stunden zwischen spätem Nachmittag und Mitternacht. Die knapp 1000 Gäste wurden traditionell vom Duo Silke Eumann und Wolfgang Ockenfels als Petite Noblesse am Eingang in Empfang genommen.

„Die Broicher Schlossnacht gehört jedes Jahr zu unseren Lieblingen. Gerade die Jubiläums-Schlossnacht war ein ganz besonderes Fest, bei wunderbarem Wetter, das diesem Abend gerecht wurde“, sagt Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der MST.
Die Spezialisten begrüßten die Gäste der Schlossnacht schon vor dem Tor mit ihren fantasievoll gestalteten Rollstühlen, die viele Bewunderer anzogen. Das von der Theodor Fliedner Stiftung initiierte Theater im Dorf setzte mit seinen Porträts aus ungewöhnlicher Perspektive „Zeichen“: Die Besucher saßen gerne Modell.

Vor dem Zelt des Art-Obscura-Orakels bildeten sich auch in diesem Jahr lange Schlangen, um die tief blickenden weisen Frauen nach einem Blick in die Zukunft zu fragen. Nemorana zeigte im dunklen Gewölbekeller von Schloß Broich leuchtende Wesen der Nacht, die scheinbar schwerelos in der schimmernden Dunkelheit schwebten – damit versetzte Mila Langbehn die Besucher für eine kurze Zeit in eine Zauberwelt voller Zartheit und Erstaunen.

Ein Saxofon-Spieler zeigte dem Publikum an, auf welcher der vier Bühnen der nächste Programmpunkt seinen großen Auftritt hatte. Ganz entspannt auf dem Sofa sitzend erfreuten "Die Couchies – Die Drei vom Sofa" mit Geige, Gitarre und Kontrabass das Publikum mit Swing. Bereits zum vierten Mal war die tanzbar_bremen mit dabei und umgeben von Kisten zeigten der Tänzer Dario Redecker und die Tänzerin Adriana Könemann eine Choreographie, die die Gestaltungsspielräume von Beziehungen auslotet.

Inklusives Tanztheater

Nils Wollschläger vereint in seinem Minimal Circus, Artistik und Komik und jonglierte und kokettierte sich in die Herzen des Publikums nur mit einem Koffer und der Präzision seiner Artistik. Danza Mobile aus Spanien ist das Urgestein des inklusiven Tanztheaters in Europa und zeigte das eigens für die Schlossnacht einstudierte Tanzduett „Encuentros y Saludos“: tiefgründig, körperbetont und dabei voller Humor.

Ein Sammelsurium kurioser Einfälle und großer Gefühle versprühte die Show „Schwarz“ von Matthias Romir: Die schwerelose Leichtigkeit der Heliumballons erhielt in den Händen der kauzigen Kunstfigur auf Rollschuhen, die sogar einen Moonwalk darbot, eine groteske Note und sorgte für Dauerlacher. Marcus Jeroch ist ein Wortakrobat, der sich auf vielfachen Wunsch erneut die Ehre gab.

Der Einbruch der Dunkelheit tauchte die beleuchteten Schlossmauern in eine zauberhafte, beinahe unwirkliche Stimmung und schäfte die Sinne des Publikums umso mehr. Auch Jens Weber, Leiter des Eventmanagements der MST, ist zufrieden „Die Atmosphäre im Schlosshof, die die Künstler jedes Jahr im Einklang mit dem Publikum schaffen, ist einzigartig und muss einfach selbst erlebt werden”, so Jens Weber.

Flug-Performance über dem Schlosshof

Zum Finale der Jubiläums-Schlossnacht tanzten die Schatten der Akrobatik-Gruppe Omnivolant an den hohen Mauern, während die fünf Akteure mit ihrem Programm „Gravity is a mistake“ am Trapez für lange Atempausen sorgten.

„Wir sind begeistert von dieser wundervollen Veranstaltung“, bekräftigte eine Besucherin verzückt, die zufällig hier Halt machte und dann blieb, „die Shows sind alle auf ihre Art besonders. Wir werden nächstes Jahr sicher wiederkommen.“

Auch die Künstler sind sehr angetan von der Schönheit der Location, weiß Gert Rudolph von Art Obscura. „Sie sind mit der Spielsituation, der Atmosphäre und der Freude des Publikums sehr glücklich und das ist für sie der beste Applaus. Außerdem funktioniert die Zusammenarbeit zwischen MST und Art Obscura einfach gut.“

Der Abend klang schließlich kurz vor Mitternacht mit The Flying Wheelchair aus – einer Flug-Performance im nächtlichen Schlosshof über den Gästen, die traditionell die Schlossnacht beendete. 

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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