Im Herzen wild - das städtische Museum Mülheim

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Nach 6 Jahren umbau- und coronabedingter Pause ist das Museum der Stadt Mülheim" wieder für die Öffentlichkeit sowie das Museumspublikum geöffnet.

Die Ausstellung "Im Herzen wild - Brücke, Bauhaus, Blauer Reiter" ist im Erdgeschoß, wo auch sinnvollerweise ein Museumsbesuch / -rundgang beginnen sollte.

Hier treten "erstmals die Werke der Klassischen Moderne aus der Städtischen Sammlung in der Ausstellung Brücke – Bauhaus – Blauer Reiter mit den Werken der Sammlung Ziegler in einen direkten Dialog treten, um die Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichen motivischen Facetten zu beleuchten.

Im Mittelpunkt stehen die Künstlerinnen und Künstler aus dem Umfeld von Brücke, Bauhaus und Blauer Reiter, die für die Entwicklung der modernen Malerei in Deutschland prägend waren. In einem Streifzug durch die ersten fünf Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wird die Dynamik, mit der die Strömungen jener Zeit aufeinander antworteten, dargestellt und über die thematische Hängung – Tiere, Blumen, Bildnisse, Kinder, Landschaften, Figuren – die Gleichzeitigkeit des Unterschiedlichen sichtbar gemacht. Mit 150 Gemälden, Aquarellen und Grafiken beleuchtet die Ausstellung das künstlerische Alleinstellungsmerkmal des Museums," wie das Museum auf seiner Weltnetzpräsenz berichtet.

Worin das behauptete Alleinstellungsmerkmal des Museums liegt, ist den kunstwissenschaftlichen und kunsthistorischen Laien (wie den Autoren dieses Textes) nicht unbedingt zu erkennen. Das macht aber nichts. Wer beispielsweise Emil Nolde und sein Werk kennenlernen möchte, sollte sich unbedingt diese beiden Räume anschauen.

Dann geht es hinauf in das 1. Obergeschoß- Hier gibt es den zweiten Teil der Sammlungspräsentation, die Sonderausstellung "Im Herzen wild - Sammlung +", zu sehen.

"SAMMLUNG + führt mit thematischen Räumen die Auseinandersetzung mit der Sammlung ab 1945 fort und öffnet zugleich das Museum für Kooperationen mit Künstler*innen und (Privat-)Sammlungen. Fantastische Figurationen leiten über zu imaginären Landschaften, grafische Meisterwerke der amerikanischen Pop Art blicken auf neue Horizonte, auf Konsumwelten, Massenmedien und Zeitgeschehen. Weitreichende Auswüchse und Verästelungen pflanzen sich fort von Raum zu Raum, setzen Lichtpunkte, bilden (Atmo-)Sphären und hinterfragen Sprachbilder und Kommunikationsmodelle. Mit medialer Vielfalt geht es um Umbrüche, Wendepunkte, gesellschaftliches Zusammenleben, Zukunftsfragen und Perspektivwechsel. Die Grafiksammlung stellt originale Handzeichnungen, seltene, kostbare Blätter aus bekannten Zyklen sozialkritischen Grafiken und ein Skizzenbuch von Heinrich Zille den Werken von Théophile-Alexandre Steinlen gegenüber," so das Kunstmuseum in der Mülheimer Innenstadt im Weltnetz.

Hier ist moderne, zeitgenössische Kunst zu sehen: Klassische Graphik (teilweise mit tagesaktuellen Bezügen, wenn es beispielsweise um Soldaten und Krieg geht) sowie zeitgenössische Malerei und Skulptur werden hier gut kuratiert und klassisch präsentiert. Jenseits der Tagesaktualität werden hier sehenswerte Kunstwerke präsentiert.

Vernachlässigenswert ist der Beuys-Teil im 2. Obergeschoß, zumindest für meinen persönlichen Geschmack. Mir fehlt der emotionale ZUgang zu dem Ausstellungsteil - mir ist nicht klargeworden, ob die Beuys`sche Kunst oder sein politisches Engagement im Vordergrund steht.

Das Museum bietet eine Ausstellungsfläche von 1.200 Quadratmetern. Das Museum ist eines der ältesten Kunstmuseen im Ruhrgebiet - es wurde schon im Jahre 1909 gegründet. Das denkmalgeschützte Gebäude (die Alte Post, in der das Museum heute untergebracht ist) stammtaus Wilhelminischer Zeit und wurde in den Jahren 1885/1886 auf dem Schollenfeld errichtet.  Die Stadtbücherei liegt in unmittelbarer Nachbarschaft.

Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die "Im wilden Herzen" - Ausstellung zeigt durchaus einen guten, weil sehenswerten Überblick über die Kunst des 20. Jahrhunderts.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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