"Holländische Fischer am Strand" nun vereint
Er strahlt über das ganze Gesicht: Dr. Michael Kuhlemann, Kurator der Stiftung „Sammlung Ziegler“. Mit dem Erwerb der Federzeichnung „Holländische Fischer am Strand“ verfügt die Sammlung nun über die Vorstudie zum bereits vorhandenen Aquarell gleichen Namens.
„Es war wirklich eine glückliche Fügung, dass die Federzeichnung Ende vergangenen Jahres zum Verkauf stand“, erzählt Kuhlemann. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie in Händen einer Privatsammlung und ist nie zuvor in einem Museum gezeigt worden.
Für die Sammlung Ziegler komplettiert die Federzeichnung das Aquarell „Holländische Fischer am Strand“, das im Besitz der Sammlung ist. „Die Besucher haben nun die Möglichkeit, durch eine vergleichende Gegenüberstellung von Studie und ausgeführtem Bild die künstlerische Entwicklung nachzuvollziehen“.
Entstanden ist die Zeichnung 1936 in den Niederlanden. Auf der Zeichnung, die eher einer Genrezeichnung gleicht, sind noch Beckmanns Anmerkungen in Sütterlin zu sehen. Auf der Zeichnung flirten Matrose und die junge Frau noch. Weder Fisch noch ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Meerestier sind ausgearbeitet.
Der Fisch, als Symbol für die Triebhaftigkeit des Menschen, taucht immer wieder in Beckmanns Werken auf. Ein Jahr nach Entstehung von Werkskizze und Bild vertrieben ihn die Nazis, nachdem ihm bereits 1933 seine Professur fristlos gekündigt wurde. Beckmann galt als „entarteter“ Künstler.
Die Sammlung Ziegler im Kunstmuseum am Synagogenplatz umfasst derzeit 116 Werke. Die Sammlung wachse weiter, so der Kurator.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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