„Hochkulturelles Ereignis“
Vom 9. bis 13. Juli verwandelt sich der Park vor dem Theater an der Ruhr wieder in eine riesige Bühne unter freiem Himmel. Die Weißen Nächte finden bereits zum elften Mal statt.
Theater im Freien
Von Mittwoch bis Sonntag, 9. bis 13. Juli, verlegt das Theater an der Ruhr, Akazienallee 61, seine Bühne wieder nach draußen.
Auch die Technik wird ins Freie verlegt. Im Rahmen der Weißen Nächte werden an fünf aufeinanderfolgenden Abenden Musik und Theater verschiedenster Genres gezeigt. Die gesamte Veranstaltung ist kostenfrei.
Sponsoren halten das Angebot kostenfrei
Sven Schlötcke, Geschäftsführer des Theaters und Dramaturg, macht klar, dass es nur Dank des langfristigen Engagementes der Sponsoren möglich ist, dieses Angebot für alle kostenlos zu halten.
„Die Weißen Nächte sind ein Hochkulturereignis für jeden. Dadurch, dass es keine Entrittspreise gibt, wird allen Besuchern der Eintritt ermöglicht. So erreichen wir eine besonders breite Reihe an Besuchern, ganz unabhängig von ihrem sozialen Stand“, so Schlötcke.
Breitgefächertes Programm
Das musikalische Programm, das dieses Jahr wieder vor den Theaterstücken stattfindet, startet jeden Abend um 19.30 Uhr. Die Besucher werden von Klassik und Jazz empfangen. Aber auch viele gemischte Musikprojekte, die sich nicht eindeutig einordnen lassen, sind zu hören.
Auch das Theaterprogramm, das immer um 20.30 Uhr beginnt, beweist Themenreichtum. Gespielt werden Klassiker aus der Antike über Märchen bis hin zu Dramen aus der Nachkriegsliteratur.
Den Auftakt am Mittwoch, 9. Juli, macht um 19.30 Uhr das Duo Michael Rettig und Miran Zrimsek mit Songs für Klavier und Cello. Darauf folgt die Improvisationsarbeit des Ensembles „Wer hat meine Schuhe vergraben?“.
Am Donnerstag, 10. Juli, startet der Abend mit dem Cologne Jazz Ensemble. Sie wandeln Volks- und Wiegenlieder auf ungewöhnliche Art um. Enden wird der Abend mit Georg Büchners „Woyzeck“, der dieses Jahr seine Open Air Premiere feiert.
Der Freitag, 11. Juli, beginnt mit einem speziellen Duo, welches verschiedensprachigen Gesang mit elektronischen Violinensounds mischt. Ihnen folgt Sophokles antike „Antigone“.
„Alte Texte verhandeln oft Probleme, die bis heute nicht gelöst und vielleicht auch nicht lösbar sind. Wir versuchen diese Probleme auf moderne Art umzusetzen. Wir haben uns überlegt, was seit der Antike zu diesen Problemem dazukam“, so der Dramaturg Helmut Schäfer.
Am Samstag, 12. Juli, eröffnet das Quartett „Uwaga!“ mit ihrer musikalischen Fusion verschiedenster Genres den Abend. Danach wird Peter Handkes „Kaspar“ auf der Bühne präsentiert. Hier geht es primär um die Dressur des Menschen durch Sprache.
Der Abschlussabend am Sonntag, 13. Juli, lockt Groß und Klein zur interaktiven Aufführung des Märchens „Hans im Glück“. Das Stück beginnt um 16 Uhr.
Anschließend spielt die Gruppe Quattrocelli im Rahmen einer Show bekannte Filmsoundtracks.
Die Weißen Nächte enden dieses Jahr mit Woody Allens „Gott“. Außerdem wird es in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Überraschungskonzert geben.
Die Weißen Nächte sind einzigartig
Roberto Ciulli, künstlerischer Leiter, und Helmut Schäfer sind sich einig: „Wenn man sich Spielpläne anderer Open Air Theater anschaut, sieht man immer die selben Stücke. Das Theater an der Ruhr bietet nichts Vergleichbares. Wir haben, durch unser langes Bestehen, ein viel größeres Repertoire, aus dem wir uns bedienen können.“
„Auch wenn wir durch den kostenfreien Eintritt jegliche Zugangsbarriere eliminiert haben, wollen wir unseren Besuchern trotzdem inhaltlich wichtige Stücke präsentieren. Sie sollen zum Nachdenken angeregt werden“, unterstreicht Schlötcke den Anspruch der Theatermacher.
Hans-Theo Horn, Vorsitzender des Fördervereins und ehemaliger Kulturdezernent, ist sich sicher, dass „ohne die Weißen Nächte Mülheims Kultur ein ganzes Stückchen ärmer wäre“.
Autor:Karina von der Heidt aus Mülheim an der Ruhr |
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