Helge Schneider zurück auf der Bühne - Zwischen Film, Buch und einer "toten" Heimat

Vom Stand-up-Comedian zum Stand-Up-Paddler. Auch auf der Ruhr macht der bald 60-jährige eine gute Figur. Auch wenn er sich sonst in seiner Heimatstadt nicht mehr so wirklich wohl fühlen mag. | Foto: PR-Foto Köhring/SH
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  • Vom Stand-up-Comedian zum Stand-Up-Paddler. Auch auf der Ruhr macht der bald 60-jährige eine gute Figur. Auch wenn er sich sonst in seiner Heimatstadt nicht mehr so wirklich wohl fühlen mag.
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Kreativ oder ein bisschen wahnsinnig - Comedian und Musiker Helge Schneider hat in den Jahrzehnten seiner Karriere immer polarisiert. Von den einen geliebt, von den anderen gehasst. Da passt es ins Bild seines Künstlerlebens, dass er auch während der Ankündigung seines Comebacks nicht gerade auf Schmusekurs geht.

In Styrum geboren, in einem Stehcafé auf der Schlossstraße hat er gelebt und „studiert”, seine vielen Weihnachtskonzerte in der Stadthalle waren und sind immer noch Kult. Doch live zu sehen ist Helge in seiner Heimatstadt erst einmal nicht mehr. Und dann kommt der Satz, nachdem in seinem neuen künstlerischen Domizil am Kassenberg mitten während seiner Pressekonferenz die Landung einer Stecknadel auf dem Betonboden zu hören gewesen wäre. „Ich habe ja nie so gern gespielt, wo ich wohne – das ist mir zu nah“, so Helge Schneider“, Und dann der Schock: „Ich ziehe weg! Mülheim ist doch tot ...”

"Ich ziehe weg, Mülheim ist doch tot..." Comedian Helge Schneider

Rrumms. Das hatte gesessen. Helge weiter: „Es ist doch ein jämmerlicher Zustand, ein großer Kulturschock – und dazu gehört für mich auch das Stadtbild. Die Innenstadt ist wie leergefegt, keine Kneipen mehr, nur Handyläden. Eine Unverschämtheit, dass das zugelassen wird – obwohl es seit 20, 30 Jahren absehbar war. Aber keiner tut etwas. Das macht mich wütend!”
Doch Helge Schneider, wäre nicht Helge Schneider, wenn er sich am Ende seiner Pressekonferenz nicht doch versöhnlich zeigen würde. „Ich bin doch gerne hier ...” Das findet Stadt-Pressesprecher Volker Wiebels, der zusammen mit Helge die Schulbank drückte und fünf lange Jahre sein Banknachbar war, auch. „Als Kabarettist hat er das Recht, Dinge auf die Spitze zu treiben. Doch wir sehen das anders. Trotzdem bleiben wir stolz, dass er Mülheimer ist”, so Volker Wiebels.
Am Ende eines langen und stressigen Tages freut sich auch Wiebels darüber, dass sich Helge zwischen Künstlern wie Beethoven und Dürer gut aufgeboben fühlt. Schließlich verbindet der Mülheimer auf fast einzigartige Weise Musik und Humor. Da passt es perfekt, dass bei Universal gerade der Konzertfilm seiner Show im Tempodrom in Berlin erschienen ist.

Buch und Film von und über Helge Schneider

Unter dem Titel „Lass KnAcKEN Helge! - Helge der Film“, ist es eine Dokumentation seines Schaffens. Zudem spendierte der KIWI-Verlag zu seinem Geburtstag mit „Orang Utan Klaus“ ein Buch, in dem die besten Geschichten aus allen Jahrzehnten seiner Bühnenauftritten zusammengestellt wurden. Zudem wird Schneider 2016 mit dem Buch als auch mit seinem neuen Flügel und seiner Perücke auf Konzertreise gehen und unter „Lass KnACKEN Oppa“ die Bühnen rocken und für Diskussionsstoff sorgen. Eben Helge, live!

Mehr zum Thema;
Mehr über Helge Schneider finden Sie hier.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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