Hans Albers bei den Mülheimer Methodisten
Die evangelisch-methodistische Zions-Gemeinde, Heißener Straße 25 in Mülheim / Ruhr bietet alle zwei Wochen jeweils samstagsnachmittags ein Programm für Senioren an, und zwar in der Zeit von 15 bis 17 Uhr. Eigentlich eine sinnvolle Sache, schließlich ist dieser Zeit des Wochenendes insbesondere für ältere Menschen besonders langweilig. Zuerst gibt es Kaffee und Kuchen, dann geselliges Beisammenseit beispielsweise mit Gesellschaftsspielen oder einem Vortrag.
Am vergangenen Samstag stand Hans Albers auf dem Programm. Die Gruppenstunde hätte gut besucht sein sollen, so sollte man meinen - immerhin dürfte Albers auch heute noch insbesondere bei lebensälteren Menschen bekannt und beliebt sein. Leider sind aber nur 10 Personen, also verhältnismäßig wenig Besucher gekommen.
Der Vortrag über Albers war außerordentlich schwach gestaltet. Filmausschnitte? Tonbeiträge (z. B. Lieder von Albers gesungen)? Fotos? Alles Fehlanzeige. Pastor Daniele Baglio trug zusammen mit einer anderen Dame einige biographische Daten und Episoden von Albers vor. Diejenigen Lieder, die hier gesungen wurden, hatten eher Volksliedcharakter - ein Bezug zu Albers erschloß sich nicht unbedingt. Lebendigkeit und Anschaulichkeit sehen anders aus.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
3 Kommentare
Der Autor ist dafür bekannt, die Besuchten mit der Gestaltung seiner Artikel nicht zu schonen. Der Amateur "kennt keine Verwandten", wenn er kritisiert. Dabei sitzt er bequem auf dem Platz des Besserwissers und verkennt eine grundlegende Bedingung: Wenn einer andere angreift, sollte er sich selbst nicht angreifbar machen. Wer auf andere mit dem Finger zeigt, richtet drei Finger auf sich selbst. Damit spiele ich ganz zart darauf an, dass der Autor die Mitbeteiligte neben Pastor Baglio nur als eine "andere Dame" bezeichnen muss. Es war ihm die Mühe nicht wert, sie nach ihrem Namen zu fragen. Das ist stillos und unprofessionell.
Darüber hinaus legt der Autor an die Vorbereitenden eines Seniorenkreises einen Maßstab an, den er vom immer noch weit verbreiteten Fernsehen übernimmt. Das ist absolut unangemessen. Für eine Gemeindestunde erwarten die regelmäßig Teilnehmenden (die eigentliche zahlende Kundschaft) keine Ton- und Bildeinspielungen, die mit erheblichem Recherche- und Finanzaufwand (Technik und Lizenzgebühren) verbunden wären. Deshalb liegt der Autor mit seinem vernichtenden Urteil über die von ihm kritisierte Veranstaltung völlig daneben.
Ohne hier eine längere Diskussion anfangen zu wollen: Wer kritikunwillig und kritikunfähig ist, sollte insbesondere dann still sein, wenn er bei einer Veranstaltung, über die berichtet wird, nicht dabei gewesen ist.
Kirchen (nicht nur die evangelisch-methodistische, andere auch) haben das Problem, einen schwachen Eindruck zu hinterlassen - Veranstaltungen gelten oft als langweilig. Es muß schon erlaubt sein, darauf hinzuweisen, wie ein Vortag besser hätte gestaltet werden können - dafür brauche ich nicht auf das Fernsehen verweisen. Jede Volkshochschule bietet inzwischen bessere Veranstaltungsformen an, auch für Senioren. Meine regelmäßige Berichterstattung über die Jour-Fixe-Veranstaltungen in Duisburg seien hier als Beispiel genannt.
Um den Stil eines Kritikers zu beurteilen, nichts anderes habe ich mir als engagierter Leser hier herausgenommen, muss ich nicht bei der kritisierten Veranstaltung dabei gewesen sein.
Das retourkutschend gleich als "kritikunwillig und kritikunfähig" zu bezeichnen, passt zu dem meinerseits oben kritisierten Stil.
Dass man einen Vortrag besser gestalten könnte, bestreite ich gar nicht.