Duden
Geschlechtergerecht sprechen?
Das generische Maskulinum soll abgeschafft werden! Wenn es nach den Redakteuren des neuen Duden geht.
Das heißt im Klartext: Mit "Schriftsteller" soll kein Beruf mehr gemeint sein können, der von allen möglichen Geschlechtern ausgeübt wird, sondern nur noch eine männliche Person, die literarische Werke verfasst. Dann gibt’s dazu einen neuen Extraeintrag „Schriftstellerin“. Das soll geschlechtergerecht sein. Diverse Geschlechterformen, die bisher noch unter "Schriftsteller" generisch mitgemeint waren, sind jetzt aber nicht mehr vertreten.
Keine Angst! Das wirkliche Denken der Leute ändert das ebenso wenig wie ein Landkartenhersteller die Existenz von Köln beseitigt, indem er es auf seiner Karte einfach weglässt.
Gleichberechtigung wird hier ersatzweise am wehrlosen Objekt Schrift-Sprache durchgesetzt und somit eine so nicht existente Sprachwirklichkeit abgebildet. Ja, die uns vertraute stammt noch aus Zeiten, wo es z.B. tatsächlich nur den Studenten gab, aber keine Studentin.
Aber wichtig für das Bewusstsein ist nicht das Schriftbild, sondern was man dabei denkt. Und da wäre man saudumm, wenn man sich den Beruf Arzt heute noch als reiner Männerberuf vorstellen würde.
Am Schlimmsten an den neuen Formen ist vor allem ihre Erscheinung in gesprochener Sprache. Ähnlich der Behördensprache zerstören sie den Sprachfluss und wirken wie bürokratisch-juristischer Feminismus. Was sie ja auch sind.
Die Sprache gehört allen. So sollten auch alle über solche Vorschriften abstimmen können. Wenn sich zeigt, dass unser Land in dieser Frage tief gespalten ist, machen wir eben zwei Duden*innen:
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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