Geheimnis im Osterwald

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Wie jedes Jahr zu den Ostertagen, kam meine Tante Irmi zu Besuch.
Sie wohnte etwas weiter fort und da Ostern ja auch meist schönes sonniges Frühlingswetter ist kam sie dann besonders gerne zu uns.
So war es allmählich zu einer lieben Gewohnheit geworden mit ihr in den Speldorfer Wald zu fahren und dort im Uhlenhorst einen langen Spaziergang zu machen, sich viel zu erzählen um dann so richtig hungrig heimzukehren, und sich auf das festliche Ostermahl zu freuen, das dann fertig auf dem Tisch stand.

Das einzige was ich immer verwundert bemerkte dass Tante Irmchen auf dem Weg ständig so eine große Tasche mitnehmen wollte. Darauf bestand sie. Ich fand sie unpraktisch, es war doch viel schöner so frei herumzulaufen, statt solchen lästigen Beutel mit sich herum zu schleppen. Aber der musste stets dabei sein.
Hin und wieder kam es mir bei dem Spazierganz immer etwas seltsam vor wenn Tante Irmi plötzlich sagte: " Ach schau doch mal, war da nicht was hinter dem Baum, oder dort im Gras am Waldrand?" Natürlich war ich neugierig was sie denn wohl meinen könnte und ging gleich los um nachzuschauen. Seltsam, immer dann fand ich in der beschriebenen Umgebung mehrere in bunte Papierchen gewickelte Schokoeier, gar ein schön gefülltes Nest mit bunt bemalten Eiern und hatte keine Erklärung dafür wieso der Osterhase das gerade dort für mich abgelegt hatte, und wieso meine Tante so sicher sein konnte, dass es wirklich für mich gedacht war.
Aber sie würde es schon wissen, tröstete ich mich.

Es war immer ein etwas abenteuerlicher Osterspaziergang. Die Ausbeute machte mir Spaß, wegen all der bunten Leckereien die ich unterwegs finden konnte. Hin und wieder wunderte ich mich über andere Spaziergänger die das Spielchen schmunzelnd betrachteten und uns besonders herzlich frohe Ostern zuriefen.
Trotzdem war ich immer etwas nachdenklich wenn wir dann wieder
zu Hause angekommen waren, und ständig bohrte die Frage in mir wieso der Osterhase gerade dort die Sachen für mich versteckt hatte.

Auch die lachenden Gesichter meiner Eltern schob ich einfach auf die Freude über das schöne Fest zu.
Ich habe niemals danach gefragt, das Geheimnis wurde nie gelüftet, aber gerade das war sicher der Grund für die große Freude daran.

Autor:

Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr

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