Die Freie Waldorfschule besteht seit 35 Jahren erfolgreich in Mülheim
Freie Waldorfschule feiert ein Doppel-Jubiläum
"Lerne die Welt zu ändern!" Mit dieser plakativen Aufforderung begrüßt die Freie Waldorfschule an der Blumendeller Straße 29 ihre Besucher. Am 27. September feiert die Heißener Schule von 16 bis 22 Uhr in der Freilichtbühne an der Dimbeck den 100. Geburtstag der ersten von Rudolf Steiner in Stuttgart gegründeten Waldorfschule und ihren eigenen Anteil an der Waldorfpädagogik, den sie seit 35 Jahren leistet. "Lernen mit Kopf, Herz und Hand!" So beschreibt die Waldorflehrerin und Mutter von vier ehemaligen Waldorfschülern, Gabriele Hohlmann den Kern der Pädagogik Rudolf Steiners.
"Wir leben und lernen als Lehrer und Schüler über 13 Jahre in einer 25- oder 26-köpfigen Klassengemeinschaft, in der wir als Schüler ganzheitlich in unserer Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden. Anders als meine Freunde, die andere Schulen besuchen, realisieren wir in der 8. und in der 12. Klasse Theaterprojekte und in der 13. Klasse eine künstlerische Abschlussarbeit. Auch Fächer wie Eurythmie, Handarbeit, Werken oder Garten- und Landschaftsbau kennen meine Freunde, die keine Waldorfschule besuchen, nicht", erklärt die auf ihr Abitur zugehende Schülerin Evina Vogt das pädagogische Profil der Mülheimer Waldorfschule, an der zurzeit 600 Schüler fürs Leben lernen.
Wartelisten für Neue
"Wir haben Wartelisten. Aber wir sagen interessierten Eltern immer wieder: Melden Sie ihr Kind ruhig bei uns an. Denn es gibt immer wieder mal Kinder, die die Schule verlassen, weil sich ihre familiäre Situation verändert hat", sagt die für die Öffentlichkeitsarbeit der Freien Waldofschule verantwortliche Erzieherin Britta Dressel-Vogel. Waldorflehrer wie Gabriele Hohlmann und ihr Kollege Thomas C. Wulf haben ihrer regulären Lehramtsbildung auch eine Zusatzausbildung in der Waldorfpädagogik durchlaufen. So unterrichtet Wulf zum Beispiel das Fach der Bewegungskunst Eurythmie, das es an anderen Schulen nicht gibt.
Eltern finanzieren Schule mit
"Mit Ausnahme von Pädagogik, Griechisch, Latein oder Spanisch haben wir an unserer Schule alle Fächer, die auch an staatlichen Schulen unterrichtet werden. Außerdem haben wir an unserer Schule keine Inklusionsklassen und Leistungskurse werden ersten im letzten Schuljahr eingerichtet", erklärt Hohlmann Unterschiede zwischen der Waldorfschule und den staatlichen Schulen. Ein entscheidender Unterschied zu staatlichen Schulen besteht darin, dass die Eltern durch ihre Spenden 13 Prozent des Schuletats finanzieren. "Wir wünschen uns zwar, dass Eltern 6 Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens als Spende der Schule zur Verfügung stellen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Jeder Einzelfall wird individuell besprochen und niemand, der sein Kind an der Freien Waldorfschule anmelden möchte, wird aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt", sagt Waldorflehrer Thomas C. Wulf.
Wünsche für die nächsten Jahre
Und was wünscht sich Waldorfschülerin Evina Vogt zum 35. Geburtstag ihrer Schule und zum 100. Geburtstag der Waldorfpädagogik? "Ich finde es gut, dass unsere Schule eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach hat und das Umweltbildung bei uns eine große Rolle spielt und das wünsche ich mir auch für die Zukunft der Freien Waldorfschule", sagt die 18-Jährige.
Am Donnerstag, 12. September, lädt die Freie Waldorfschule an der Blumendeller Straße 26 interessierte Eltern um 20 Uhr zu einer Informationsveranstaltung ein. Weitere Informationen bietet die Schule auf ihrer Internetseite: www.waldorfschule-mh.de
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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