Die Seelsorgerin „im Dorf“
Fliedner-Gemeindemitglieder gehören künftig zu Broich-Saarn
Aus sieben mach sechs. Zum neuen Jahr zählt der Kirchenkreis An der Ruhr eine Gemeinde weniger – bei gleicher Mitgliederzahl. Der Grund: Die bisherige Anstaltskirchengemeinde bei der Theodor Fliedner Stiftung geht in der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn auf.
Anstaltskirchengemeinden bei großen diakonischen Einrichtungen waren in der Vergangenheit ein übliches Modell, das inzwischen als überholt gilt. Die meisten Anstaltskirchengemeinden auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland wurden daher bereits aufgelöst – so wie nun auch die Mülheimer Gemeinde, der die Bewohnerinnen und Bewohner des Fliedner-Dorfes im Stadtteil Selbeck angehören. Die Gemeindemitglieder, die im Fliedner-Dorf in Selbeck wohnen, werden zum Januar 2022 Mitglieder der Kirchengemeinde Broich-Saarn.
„Wir freuen uns über den Zuwachs und das Plus an Vielfalt für unsere Gemeinde“, sagt Superintendent Gerald Hillebrand, zugleich Vorsitzender des Presbyteriums in Broich-Saarn. „Denn die kleine Gemeinde 'im Dorf‘ ist eine besondere Gemeinde, zu der viele betagte Menschen und solche mit Behinderungen gehören.“
Ein vertrautes Gesicht bleibt den neuen Gemeindemitgliedern aus Selbeck erhalten: Pfarrerin Birgit Meinert-Tack ist seit 1993 im Fliednerdorf im Einsatz und bliebt für die Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörigen und Mitarbeitenden ansprechbar.
Seelsorge-Pfarrstelle für Selbecker "Dorf"
Um die Seelsorge für die Bewohnerinnen und Bewohner und für die Mitarbeitenden im Selbecker „Dorf“ weiter zu gewährleisten, hat der Kirchenkreis An der Ruhr eine Seelsorge-Pfarrstelle errichtet, die zu 75 Prozent von der Fliedner Stiftung refinanziert wird. Sie wird von Pfarrerin Birgit Meinert-Tack wahrgenommen, die auch im Fliedner-Krankenhaus in Ratingen-Lintorf tätig sein wird.
Die Seelsorgerin sieht die positiven Seiten der anstehenden Veränderung: „Die Theodor Fliedner Stiftung ist längst keine 'Anstalt' mehr – wer will schon in einer wohnen und leben? – und auch für die Kirchengemeinden ist es Zeit, sich zu öffnen und mit den Menschen in den anderen Stadtteilen und Gemeinden stärker in Kontakt zu kommen.“
Auf die Zusammenarbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn freut sich die 56-Jährige: „Ich hoffe darauf, dass es reichlich Besuche hin und her gibt, wir uns in den Gottesdiensten, bei Festen und Feiern und anderen Gelegenheiten noch besser kennenlernen und so zusammenwächst, was zusammengehört.“
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.