Glückauf! Glückauf!

Fisch und Oldrik veröffentlichen Videoclip

Warum schreiben zwei, die nie ins Bergwerk eingefahren sind, ein Lied mit dem Refrain „Glückauf, Glückauf! / trotz Schicht im Schacht“? Ist das nicht total aus der Zeit gefallen, widerspricht dem Kampf um klimafreundliche Energie, romantisiert etwas, das man doch kaum mehr kennt? Fisch und Oldrik sehen das anders, und mit ihnen sowohl alte Haudegen wie moderne Hipster, die mit feuchten Augen Feuerzeuge und Handys schwenken, wenn das Lied live ertönt. „Im Museum lässt sich Unter-Tage-Leben nicht verstehen“, gibt das Mülheimer Duo gleich in der ersten Strophe zu. Und erklärt gleich die Wurzel des Liedes: "Wir dürfen nicht vergessen, dass der Bergbau das Land jahrzehntelang gut gewärmt hat, wofür zig brave Bergleute mit kaputten Lungen und Knochen oder mit dem Leben bezahlt haben. Und er hat unsere Sprache, Kultur und das Miteinander von Menschen unterschiedlichster Herkunft geprägt".
Nach einer sparsam instrumentierten Version des Liedes auf dem Debüt-Album „Neubau“ erscheint nun eine fulminante Neu-Einspielung mit den Gastmusikern Martin Wippich am Schlagzeug und Klaus Vanscheidt an der Leadgitarre.
Matthias Kollek drehte mit Fisch und Oldrik einen Videoclip im Trainings-Bergwerk Recklinghausen. Anschließend spielten die beiden dort zum Geburtstag des Schalke-Fanclubs „Bazillus 1904“. Fisch ist Sänger der Punkband „Die Lokalmatadore“, die dem Verein seit Jahrzehnten treu verbunden ist und ein ganzes Album nur mit Schalke-Liedern herausgebracht hat. Auf der Geburtstagsfeier im Bergwerksstollen traten die beiden natürlich auf - und wurden überrascht von den „Bazillus“-Mitgliedern, die heimlich den gesamten Text des Liedes auswendig gelernt hatten und lauthals mitsangen – zu sehen im Abspann des Videos. Sollte „Glückauf, Glückauf“ etwa die neue Schalke-Stadion-Hymne werden?