Finderlohn für den Retter der Lickfeld-Statue "Bogenschütze"

(v.r.n.l.) Kulturdezernent Peter Vermeulen, Dr. Astrid Legge, Kuratorin Provinzial Kunstsammlung, Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Leiter im Kunstmuseum, Retter Ingo Konen, Martina Hankammer, stellvertretende Pressesprecherin der Provinzial, Dirk Merten, Sachschaden-Abteilung der Provinzial, und Uwe Kappel, Aon Versicherungsmakler. | Foto: PR-Foto Köhring/KM
  • (v.r.n.l.) Kulturdezernent Peter Vermeulen, Dr. Astrid Legge, Kuratorin Provinzial Kunstsammlung, Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Leiter im Kunstmuseum, Retter Ingo Konen, Martina Hankammer, stellvertretende Pressesprecherin der Provinzial, Dirk Merten, Sachschaden-Abteilung der Provinzial, und Uwe Kappel, Aon Versicherungsmakler.
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(mit Olivia Kozbial)

Während einer Tour mit seinem Mountainbike findet ein 38-jähriger Mann aus Essen-Kettwig den verlorenen „Bogenschützen“ des Künstlers Hermann Lickfeld im Auberg wieder und wurde dafür mit 1.000 Euro Finderlohn geehrt.
Am Mittwoch, 4. Mai, hatte ein aufmerksamer Hundeführer bemerkt, dass der „Bogenschütze“ von Hermann Lickfeld, eine Bronzestatue von 1935, aus dem Luisental gestohlen wurde. Um anderen Kunstwerken dieses Schicksal zu ersparen, hatte die Stadt andere Skulpturen in Sicherheit gebracht und unter Beobachtung des Ordnungsdienstes gestellt. Ein paar Tage später dann die gute Nachricht: Ein Radfahrer fand den verlorenen „Bogenschützen“.
Eigentlich wollte Ingo Korten gemeinsam mit einem Freund nur eine neue Mountainbikestrecke ausprobieren, als er mitten in einem Waldstück am Auberg einen Gegenstand aus Metall entdeckte. Dass es sich hierbei um den verlorenen „Bogenschützen“ handelte, war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht klar, erst später erfuhr er übers Internet, was er da eigentlich gefunden hatte. „Trotzdem schoss ich mit meinem Handy Fotos - allein schon, um die Stelle wieder zu finden.“ Der Polizei Essen schickte er dann morgens eine Mail. Die reagierte prompt: Noch kurz bevor sein Flieger in den Urlaub startete, fuhr Ingo Korten zur Fundstelle zurück und zeigte den Beamten die genaue Adresse. Der „Bogenschütze“ wurde darauf hin sicher gestellt.
„Doch wie dankt man diesem Finder - gerade in Zeiten des Nothaushalts, in denen der Stadt eine solche Auszahlung verboten ist?“, fragte sich auch Kulturdezernent Peter Vermeulen. Gern eingesprungen ist in diesem Fall die Provinzial. „Dieses beispielhafte Verhalten, dieses Engagement muss eben belohnt werden“, begründet die stellvertretende Pressesprecherin Martina Hankammer den Einsatz der Versicherung, die auch schon in der Vergangenheit mit dem Kunstmuseum in der Alten Post zusammengearbeitet hat.
Momentan befindet sich die Skulptur beim Restaurator, es wurde nach einigen Überlegungen entschieden, das Kunstwerk möglichst zu hundert Prozent wieder herzustellen und die rechte Seite des Kopfes sowie den Arm zu rekonstruieren. Nur der Bogen, den der „Bogenschütze“ bereits im Zweiten Weltkrieg verloren hatte, bleibt auch verloren. Weil dem Bildhauer eine Vorlage des Gesichts fehlt, ruft Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Leiter des Kunstmuseums, die Bürger dazu auf, Fotos des „Bogenschützen“ per E-Mail an kunstmuseum@stadt-mh.de zu schicken.
Ein Gutes, freut sich Dr. Ribbrock, habe die ganze Sache jedoch: „Die Bürger sind sensibilisiert, sie haben ein Auge auf die Kunststücke und geben im Verdachtsfall umgehend der Polizei Bescheid.“ Dennoch, so Vermeulen, würde - auch in der Politik - parallel an verschiedenen Ideen gearbeitet, die Kunstwerke der Stadt in Zukunft noch besser zu schützen. Schrottdieben, denen einzig der Material-, nicht aber der ideelle Wert wichtig ist, soll also keine Chance mehr gegeben werden. Stickpunkte sind in diesem Fall Kultur-/Kunstpatenschaften oder Kulturparks. Ob das auch was für den Finder Ingo Korten wäre? Vielleicht! Von seinem Finderlohn jedenfalls wird er sich wohl ein Navigationsgerät für sein Fahrrad kaufen - damit er auch immer weiß, wo genau er sich gerade befindet.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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