Literaturkreis im Nachbarschaftshaus
"Familie an Literaturliebhabern" freut sich über Zuwachs

Hermann Robusch im Nachbarschaftshaus Heißen
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  • hochgeladen von Dennis Götzen

Ein Literaturkreis, in dem Menschen jenseits der 70 zu Kaffee und Kuchen gemeinsam Lyrik und Kurzprosa lesen … wer jetzt denkt, das könnte spröde oder gar langweilig werden, irrt gewaltig – zumindest bei dem Literaturcafé von Hermann Robusch. Der pensionierte Lehrer beweist mit seiner Veranstaltung, die vor einiger Zeit „ein neues Heim“ im Nachbarschaftshaus Heißen gefunden hat, dass es auch ganz anders geht.

Wahlverwandtschaft und neue Heimat

Einmal im Monat, am dritten Donnerstag von 15 bis 16.30 Uhr, kommt der Kreis im Quartierszentrum am Hingberg zusammen, um der allen gemeinsamen Liebe zur Literatur zu frönen. Und das ist keine Übertreibung. Wie Robusch selbst sind die Teilnehmenden mit Leib und Seele dabei. Man nehme nur Friedrich, seit vielen Jahren Teil des Kreises, der mit seiner erstaunlichen Angewohnheit, zu passender Gelegenheit (und es passt ihm häufig!) Verse zu deklamieren, gleich ins Auge – oder vielmehr ins Ohr! – fällt.
Seinen Literaturkreis rief Robusch bereits 2002 ins Leben, in den rund 20 Jahren seitdem „waren sicher an die 300 Menschen“ irgendwann einmal Mitglied jener „Familie an Literaturliebhabern, zu der wir im Laufe der Zeit wirklich geworden sind“. Diese ‚Wahlverwandtschaft‘ hat vor einigen Jahren sogar zu einer gemeinsamen Reise aller damaligen Mitglieder nach Indien geführt.
Stolze 13 Jahre war das Format zunächst im Mülheimer Marienhospital zuhause, es folgte eine etwas unstete Zeit, in der man erst im Gesellenhaus und anschließend beim CVJM eine Bleibe fand, bevor die Pandemie dann für eine Zwangspause sorgte. Aus dem „neuen Heim“, in dem man "so nett, ja geradezu liebevoll aufgenommen wurde und betreut wird", möchte nun keiner mehr weg. Besagter Friedrich etwa preist das Nachbarschaftshaus in den höchsten Tönen (diesmal in ungebundener Rede), während Robusch einen Dank an das Team rund um Peter Behmenburg sendet, „der jedes Mal für ein tolles Ambiente sorgt.“

Kunst des Vorlesens

Wer dem Literaturkreis beiwohnt, trifft nicht nur auf eine geistreiche Literaturauswahl, sondern mit Robusch auch auf einen Kopf, der mit Empathie und Hingabe zu Werke geht, der es versteht, die Teilnehmenden zu animieren und mitzunehmen und der sich durch das profunde Hintergrundwissen, mit dem er wohldosiert die dargebotenen Stücke „würzt“, obendrein als Kenner der Literatur erweist. Das eigentliche Ereignis ist aber, wie Robusch vorliest, Text und Autor regelrecht verlebendigt und vor Witz sprüht. Bei seinen Rezitationen lässt Robusch, der den Berufsrezitator Lutz Görner als großes Vorbild nennt, Dialekt, Mundart und Jargon gleichermaßen hochleben.

Wer nun – im wahrsten Sinne – hellhörig geworden ist: Der Literaturkreis trifft sich wieder am Donnerstag, 16. März, um 15 Uhr im Nachbarschaftshaus Heißen, Thema dann: „Aufbrechen“. Neu hinzukommende Literaturfreund/-innen sind herzlich willkommen!

Kontaktaufnahme und Anmeldung über das Nachbarschaftshaus unter 0208 20 58 69 27.

Autor:

Dennis Götzen aus Mülheim an der Ruhr

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