Erste Demokratiekonferenz steigt am 1. Oktober
„Demokratie leben“, heißt ein Programm des Bundesfamilienministeriums. Mülheim beteiligt sich als eine von über 200 Städten daran. In diesem Rahmen richten das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) sowie das Amt für Kinder, Jugend und Schule mit seinem Bildungsbüro am 1. Oktober in der Willy-Brandt-Schule zum ersten Mal eine Demokratiekonferenz aus.
„Wir haben eine politische Situation, die es notwendig macht“, findet CBE-Geschäftsführer Michael Schüring. Die Partner möchten dem Thema in der Stadt Aufwind verschaffen, ohne dass es politisch aufgegriffen wird. „Es gibt damit zum ersten Mal ein Forum im Mülheim, um das Thema parteiunabhängig zu diskutieren“, ergänzt Schüring.
Bei der Premiere haben sich die Veranstalter bewusst ein eher breit gefächertes Thema ausgesucht, um den Zugang einfach zu halten. „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ist das Thema. Es geht um die bewusste Abwertung und Ausgrenzung von Menschen, nur weil sie einer bestimmten Gruppe angehören. Woher kommt das und welche Folgen hat es? Diese und ähnliche Fragen sollen erörtert werden. Dazu hält Professor Dr. Thomas Kron von der RWTH Aachen einen Impulsvortrag. Danach soll es acht praxisorientierte Workshops geben.
„Als Teilnehmer hatten wir anfangs eher Multiplikatoren wie Lehrer erwartet“, erklärt Elena Karmann vom Bildungsbüro. Es haben sich aber auch Studenten von der Hochschule Ruhr-West sowie Sozialwissenschaftskurse von Gymnasien angemeldet. Kurzfristige Anmeldungen sind darüber hinaus weiterhin möglich.
Die Konferenz ist aber nur ein Projekt von vielen. Das Bundesprogramm ist vorerst für ein Jahr zugesagt. 30 000 Euro gibt es in diesem Zeitraum über einen Initiativfonds, 15 000 über einen Jugendfonds und etwa 10 000 Euro für Veranstaltungen wie zum Beispiel die Demokratiekonferenz. Das CBE hat eigens dafür eine 30-Stunden-Stelle eingerichtet, die sich zwei Personen teilen werden.
Gegründet wurde zunächst ein Begleitausschuss. Musikschule, Stadtteile, Theater, Vereine oder der Jugendstadtrat sind hier vertreten. Die Mitglieder sind für ein Jahr gewählt. Dazu gibt es aber ein weiteres Gremium, das aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 27 Jahren besteht. „Wir waren erstaunt, dass sich 17 Leute dafür gemeldet haben“, sagt Gabriela Bertelmai vom Amt für Kinder, Jugend und Schule. „Wir wollen die Jugend auch wirklich partizipieren lassen“, ergänzt Elena Karmann.
Verschiedene Projekte wurden bereits angeschoben oder realisiert – zum Beispiel Workshops für Kinder gegen Diskriminierung, Video-Umfragen auf der Straße oder eine Berlin-Fahrt mit einem anschließenden Rap-Song. „Aufführungen, Ausstellungen, Bilderbände – es sind dabei verschiedene Formate entstanden“, sagt Karmann. Michael Schüring ergänzt: „Wir wünschen uns, dass daraus ein stadtgesellschaftlicher Diskurs wird.“
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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