Theaterabend in Mülheim mal ganz anders
Erfolgreicher Abend des Wissensaustauschs auf dem "Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen" FLUSS OHNE UFER in der Ruhrtalstadt Mülheim
Erfolgreicher Abend des Wissensaustauschs auf dem "Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen" - Ein ganz anderer Theaterabend in der Ruhrtalstadt Mülheim
Datum: 3. Februar 2024
Ort: Stadthalle Mülheim
Schon vor der Stadthalle der Ruhrtalstadt Mülheim wurden die Besuchergruppe des Mülheimer Kunstvereins und Kunstfördervereins Rhein-Ruhr - KKRR mit lautem Gemurmel aus Lautsprechern begrüßt – da musste ganz schön was im Gange sein.
In der Stadthalle Mülheim angekommen erlebten die Besucher sodann einen faszinierenden Abend des Wissensaustauschs beim Projekt "Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen". Die Atmosphäre glich einem lebendigen Marktplatz, quirlig und unübersichtlich, doch mit Hilfe von Wegweisern, Anleitungen und Helfern – sowie mit modernster digitaler Übertragungstechnik – navigierten die Besucher mithilfe von Funk-Ohrhörern durch ein arenaähnliches Auditorium.
Die Veranstaltung bot eine beeindruckende Vielfalt an Gesprächen an unzähligen mit jeweils einer Glühlampe beleuchteten Tischen, jeweils von zwei Personen besetzt. Hier konnte man sich jetzt in unterschiedlichste Themen einklinken und mithören, sei es das Diskutieren über Kanadagänse im Innenstadtpark „Ruhranlage“ oder die Position von Saarnern und Mendenern zur Innenstadt Mülheim. Die ehemalige Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld erläuterte einem Neubürger, der sich für 1 EUR als Gesprächspartner einkaufen konnte, geduldig die Haltung einer Stadtverwaltung gegenüber den Kanadagänsen am neuen Ruhrstrandbad und gab Empfehlungen, sich mit der CDU Mülheim in Verbindung zu setzen. Gute Erfahrungen habe man mit der Bürgeragentur gemacht, die schnell und kompetent sei - konnte man dem Gespräch entnehmen.
Interessante Erkenntnisse kamen auch aus dem Gespräch mit der Wasserexpertin Dr. Beate Krok, die u.a. die Umweltauswirkungen von Löschschaum und andere neuen Wassergifte thematisierte und betonte, dass Echtzeit-Untersuchungen auf Industriegeländen oft effektiver seien als traditionelle stichprobenweise Wasserproben. Ihre Gesprächspartnerin ließ nicht locker und wollte auch persönliches in Erfahrung bringen: „Welche Ausbildung haben Sie genossen?“.
Experte Joachim Exner präsentierte Nutzungsmöglichkeiten für die Energieerzeugung, wobei das Raffelberg-Kraftwerk mit über 5 Megawatt Leistung als stolzes Beispiel für umweltfreundliche Energieversorgung in der Ruhrtalstadt Mülheim hervorgehoben wurde – davon könnte man noch mehr installieren, um wie früher die Lebensader von Mülheim sinnvoll zu nutzen.
Aber auch Gesprächsfetzen über Seefrauengarn und Künstliche Intelligenz, insbesondere im Kontext der Vorhersage von Hochwassersituationen brachten neue Erkenntnisse, die man in der Zukunft gern selbst weiter vertiefen wird.
Der Mülheimer Philosoph Peter Leitzen spannte den Bogen mit seiner sonoren Stimme und erinnerte die Teilnehmer daran, warum sie neugierig an diesem Abend "mitgehört" hatten – die Metapher „Fluss ohne Ufer“ – auch eine 2000 Seiten lange Romantrilogie von Hans Henny Jahnn – reichte für jede Menge Gesprächsstoff.
Trotz der Müdigkeit durch das viele anstrengende Hin- und Herzappen zwischen den Geprächen endete der Abend mit einem erfolgreichen Fazit: „Ein gelungener Einstieg ins Wochenende – mal ein ganz anderer Theaterbesuch.“
Die After-Work-Party im makroscope / Museum für Fotokopie auf der anderen Ruhrseite neben dem Rathausturm ermöglichte eine zusätzliche Gelegenheit, den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen. Insgesamt ein gelungener Besuch, der nicht nur Wissen, sondern auch eine breite Palette von Meinungen und Perspektiven bot.
Danke an die "Mobile Akademie Berlin" und "vier.ruhr (Theaterallianz aus Theater an der Ruhr, Ringlokschuppen Ruhr und Mülheimer Theatertagen), die die Fördergelder des Landes NRW, Kulturstiftung NRW und NRW Kultursekretariat wirkungsvoll eingesetzt haben.
Weiteres Förderprojekt bewilligt
Theater an der Ruhr Mülheim – Projekt: 300m² – Förderung bis 2026: 473.284 Euro
Jeder Theaterbesuch beginnt mit dem Betreten des Foyers. Das Projekt 300m² geht der Frage nach, wie der Eingangsbereich von Theatern beschaffen sein muss, um besonders einladend zu sein, Begegnungen zu ermöglichen und ihn als Kunstraum erfahrbar zu machen. Das Projekt gliedert sich in drei sich während des gesamten Projektverlaufs aufeinander beziehende Teilbereiche: Forschung, Raum-/Formatentwicklung und Kommunikation.
Keinen Event mehr in Mülheim verpassen
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Autor:Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr |
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