Sanierung Stadthalle
Entree des Denkmals erscheint in einem frischen Look
Von RuhrText
Sorgen um ihre 1926 eröffnete Stadthalle machten sich viele Mülheimer. Der Eingangsbereich und das Vordach des Kultur- und Kongresszentrums waren eingerüstet und von Planen umhüllt worden. Hat das Hochwasser hier seine Spuren hinterlassen? Nein! Die Schäden hielten sich in Grenzen. Das Wasser ist lediglich in einige Kellerräume mit wenig bedeutsamen Mobiliar und Materialien eingedrungen. Vielmehr standen nun dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen an.
„In jedem Jahr werden in der Stadthalle Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Die Besonderheit ist dieses Mal nur, dass das imposante Gerüst für jeden sichtbar und dadurch sehr auffällig war. Wir sind tatsächlich oft gefragt worden, ob die Arbeiten wegen des Hochwassers durchgeführt werden müssen. Aber die Stadthalle als historisches Denkmal fordert unabhängig von allen Krisen stets Aufmerksamkeit“, sagt Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der für die Stadthalle verantwortlichen Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST).
Erledigt waren im Innern der Stadthalle in der jüngsten Vergangenheit die Erneuerung der Kältemaschinerie, die Trennung von Lösch- und Trinkwasser oder auch die Errichtung einer Notstromversorgung. Im Juli dieses Jahres wurde der Haupteingang zum Schutz der Mitarbeitenden und Passanten von einem Gerüst umhüllt. Die Witterung und der Schmutz, bedingt durch die Lage an der viel befahrenen Bergstraße, hatten an der Betonkonstruktion ihre Spuren hinterlassen. Wasser, Frost und allgemeine Feuchtigkeit hatten sich zudem einen Weg in die Bausubstanz gebahnt. Dadurch mussten die Sanierungsarbeiten auch dringend durchgeführt werden — allein schon aus Gründen der Sicherheit.
Vorgaben eingehalten
Auch die in die Jahre gekommenen 22 Stahl-Rundstützen sind erneuert sowie Abdichtungsarbeiten an den Fensteranlagen auf der Stadthallen-Vorderseite durchgeführt worden. Dabei wurden Vorgaben streng eingehalten. „Die Arbeiten sind mit der unteren Denkmalbehörde abgestimmt worden“, erklärt Paul Otto. Der Meister der Veranstaltungstechnik und Leiter der ton:media GmbH & Co. KG weiter: „Material- und Farbexperten vom Landschaftsverband Rheinland haben bei der korrekten Auswahl der Materialien und Farbtöne geholfen. Dadurch wird die Stadthalle wieder ein solches Erscheinungsbild haben wie nach dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren. Wir sind jetzt schon alle total auf den Moment gespannt, wenn das Gerüst in diesen Tagen komplett abgebaut worden ist und man freie Sicht auf den Eingangsbereich hat.“ Die Sanierungsmaßnahmen werden noch etwa vier Wochen fortgesetzt. Dann aber ohne Gerüst. Die Stadt investiert etwa 50 000 Euro.
Bei der MST freuen sich alle Beteiligten über die nun bald abgeschlossenen Maßnahmen sowie auf das Resultat. Die nächsten Arbeiten stehen aber schon wieder an. Paul Otto: „Einige Hochwasserschäden müssen noch beseitigt, Fenster bald erneuert werden. Es gibt immer etwas zu tun. Richtig ruhig ist es hier eigentlich nie!“
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
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