Erlebnisse am Museumstag Mülheim
Entdecken, Inspirieren, Anregungen finden - die Mülheimer Museen laden wieder ein zum Museumstag
Beispiel: Antike Juwelensammlung - demnächst nur noch digital zu sehen?
Alles hat seine Zeit - und seine Geschichte! Werte und Schönes sammelten nicht nur die alten Griechen und Römer. Oft waren sie in Geheimfächern verborgen - wie in dem hier gezeigten musealen Geheimfach aus einem alten Schrank aus einer Mülheimer Industriellenvilla, der achtlos entsorgt wurde.
So mancher Schatz, auch verborgen in einem Sofa, landete ebenfalls auf dem Sperrmüll.
Wie entstanden Museen?
Viel zu schade dachten sich unsere Vorfahren und gründeten Museen um der Nachwelt so vielfach Einmaliges zu erhalten. Meist waren es zunächst private Sammlerinnen und Sammler, die später eine Stiftung gründeten oder ihr Lebenswerk verschenkten.
Immer häufiger wird in diesen Tagen "entsammelt" d.h. Sammlungen werden aufgelöst, teilweise nach langer Einlagerung sogar vernichtet (Beispiel: Siepmann Fenster in der Ruhrtalstadt Mülheim, Türlaibungen von Daniel Traub u.s.w.).
Da soll dann ein platzsparendes Foto reichen (das nicht mit KI produziert wurde), um der Nachwelt wenigstens ein digitales Erbe zu erhalten.
Museumsdefinition
Ein Museum ist eine spezielle Einrichtung oder ein Raum, in dem verschiedene Objekte von kultureller, historischer, wissenschaftlicher oder künstlerischer Bedeutung gesammelt, bewahrt, ausgestellt und für die öffentliche Bildung, Wertschätzung und Unterhaltung interpretiert werden.
Museen dienen als Wissens- und Kulturspeicher und bieten Möglichkeiten für Menschen, sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen und zu lernen. Sie bieten oft Ausstellungen, Programme und interaktive Erfahrungen, um das Lernen, das Verständnis und die Erforschung verschiedener Themen und Disziplinen zu fördern.
Klimaneutrales Museum - die Zukunft
Ein klimaneutrales Museum ist ein Museum, das umgesetzt hat, seine eigenen Treibhausgasemissionen zu minimieren und die verbleibenden Emissionen durch Maßnahmen wie Kompensationen auszugleichen. Es hat die Herausforderung des Klimawandels verstanden und konkrete Schritte unternommen, um seine Umweltauswirkungen zu verringern.
Um klimaneutral zu werden, kann ein Museum verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie z.B. den Einsatz erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz seiner Gebäude und Anlagen, die Förderung nachhaltiger Transportmittel für Besucher*innen und Mitarbeiter*innen, die Reduzierung des Wasserverbrauchs, die effiziente Abfallbewirtschaftung sowie die Integration umweltfreundlicher Praktiken in die Ausstellungs- und Veranstaltungsgestaltung.
Darüber hinaus kann ein klimaneutrales Museum auch Partnerschaften mit anderen Institutionen oder Organisationen eingehen, um gemeinsame Initiativen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen zu entwickeln und sich an Forschung und Bildungsprogrammen zu beteiligen, die sich mit Umweltfragen und Nachhaltigkeit beschäftigen.
Die Umstellung auf ein klimaneutrales Museum zeigt das Engagement der Institution für den Schutz der Umwelt und die Nachhaltigkeit und kann auch dazu beitragen, Bewusstsein für den Klimawandel und umweltbezogene Themen bei den Besucherinnen und Besuchern zu schaffen.
Mit dem Pullover ins Museum
Bereits heute verzichten Museen auf teure Leihgabentransporte und "Bling-Bling-Shows", bieten digitale Kataloge kostenlos an und nutzen klimatisierte Gemeinschaft-Depots, neben ausgeklügelten Klimakonzepten mit natürlicher Konvektion. Das städtische Mülheimer Kunstmuseum in der Alten Reichspost am Synagogenplatz wird z.B. derzeit seit 2018 mit Millionenaufwand in ein klimaneutrales Museum umgebaut - die Eröffnung ist für den Jahreswechsel 2023/2024 geplant.
Künftig ist in jedem Museum der "Pullover" Pflicht, da die gleichbleibende Raumtemperatur deutlich reduziert werden wird - bei gleichzeitiger Optimierung der Feuchtigkeitswerte. Millionenschwere Kunstwerke kommen abends in die "Klimabox" oder werden nur kurzzeitig gezielt präsentiert.
Autor:Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr |
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