Gastspiel beim Saarner Bücherfrühling
Englischsprachiges Tourneetheater in Mülheim "erdacht"
„Eigentlich“, so sagt Susanne Monnerjahn, „hat in Mülheim mein neuer Lebensabschnitt begonnen.“ Die schauspielerische Leidenschaft hat hier so richtig Fahrt aufgenommen.
Im Rahmen des Saarner Bücherfrühlings ist sie mit ihrem englischsprachigen Tourneetheater in einer „etwas anderen“ Lesung „back to the roots“, zurück zu den Wurzeln. Die vielgereiste, inzwischen wieder im Duisburger Süden lebende Theater- und Literatur-Expertin, hat mit dem „Orange Planet Theatre“ neue Wege beschritten, die nach mühsamen Anfängen von steigendem Erfolg gekrönt sind.
„Wir haben mit unseren ausschließlich in englischer Sprache aufgeführten und inszenierten Theaterstücken und Lesungen eine Nische gefüllt“, sagt sie im Gespräch mit der Mülheimer Woche. Derzeit ist man mit der szenischen Lesung „Long live the Short Story“ auf Tour. Dafür gab es bisher exzellente Kritiken.
Exzellente Kritiken
Von deren Berechtigung können sich Interessierte am Samstag, 21. Mai, 19.30 Uhr, in der Begegnungsstätte Kloster Saarn, Klosterstraße 53, selbst überzeugen. Kurzgeschichten etwa von Edgar Allen Poe, Guy de Maupassant und anderen werden in englischer Sprache so vorgetragen, dass daraus schon fast ein Theaterabend wird.
Fünf Akteure aus dem Ensemble des „orangenen Planeten“ lassen unter dem Motto „Long live the Short Story“ Büchertexte lebendig werden. Karten für das Gastspiel beim Saarner Bücherfrühling gibt es vor Ort für 13 beziehungsweise zehn Euro. Eine Vorab-Reservierung unter info@orange-planet-theatre.com sei allerdings empfohlen, so Susanne Monnerjahn.
Bei der heute 53-Jährigen spielten Literatur, Schauspiel und Theater schon immer eine entscheidende Rolle. Nach dem Abitur ging's zum Studium ins Ausland. 13 Jahre hat sie in Paris gelebt, studiert und gearbeitet. An der Sorbonne hat sie ihren Master „gebaut“. Danach verschlug es sie nach Australien, in die USA, nach Indonesien und Großbritannien. Oft hat sie dort für die Filmindustrie gearbeitet.
Viele Anfragen
Irgendwann wurden in ihr dann die „Heimat-Gene“ wach. Mit ihrem französischen Mann Didier zog sie wieder zurück ins Ruhrgebiet. Und sie wollte mehr und dauerhaft Theaterluft schnuppern und einatmen. Also schloss sie sich einer Mülheimer Theatergruppe unter der Leitung von Bronwen Gray-Specht, die vielen Menschen in unserer Stadt als Leiterin des alljährlichen LEAF-Festivals im Kloster Saarn bekannt ist. Die Auftritte häuften sich, man hatte Erfolg. Dort hat Monnerjahn auch die britischen Schauspielerinnen Margot Erbslöh und Trish Osmond kennen- und schätzen gelernt. Die Truppe löste sich 2016 auf, da die Leiterin mit anderen Aufgaben ausgelastet war.
Gemeinsam mit Osmond und Erblöh entstand die Idee, ein eigenes englischsprachiges Theater zu gründen. „In Mülheim schlug unsere Geburtsstunde“, lacht sie. Mit Bronwen Gray-Specht ist sie immer noch eng verbunden. Bis heute hilft sie ihr bei der Rollenvorbereitung. Es gibt bundesweit Anfragen von Schultheatern bis hin zu renommierten Spielstätten. Monnerjahn hofft, dass auch Mülheimer Schulen und Institutionen von dem Angebot Gebrauch machen und vielleicht sogar am 21. Mai um 19.30 Uhr ins Kloster Saarn kommen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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