Eine starke Poetin
Annette von Droste-Hülshoff ist vor 170 Jahren gestorben. Jetzt erinnerte der Rezitator Wolfgang Hausmann im Rahmen seiner Freitagslesung im Heißener Kulturzentrum an die Dichterin der 1842 veröffentlichten "Judenbuche", die damals ein Bestseller und später eine Schullektüre wurde.
Was Hausmanns Literaturabend in der Fünte spannend und bereichernd machte, war die Tatsache, dass er die von ihm rezitierten Gedichte der Droste in ein biografie- und zeitgeschichtliches Lebensbild einbettete und musikalisch mit Robert Schumanns "Rheinischer Sinfonie" untermalte.
Seine Zuhörer lernten eine starke und zugleich feinfühlige Poetin kennen, die in ihrem Werk, wie Hausmann sagte: "für das Prinzip Ehrlichkeit" plädierte "und 100 Jahre früh geboren wurde", "weil sie ihre Fähigkeiten in einer Zeit, in der Frauen als Menschen zweiter Klasse angesehen wurden, nicht voll entfalten konnte." Und obwohl sie als Tochter aus dem katholischen Adel Westfalens ihrem christlichen Glauben treu blieb, stellte sie aufgrund ihres naturwissenschaftlichen Wissens doch die kirchliche Dogmatik ihrer Zeit in Frage. O-Ton Droste: "Ich sah der Liebe Enngel-Lächeln und hatte doch kein Paradies!" Dam 20. September erinnern Wolfgang Hausmann und Pedro Prado um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum am Knappenweg 28 an die chilenischen Dichter Pablo Neruda und Victor Jara. (T.E.)
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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