Desirey überzeugt bei "The Voice of Germany"
"Eine krasse Stimme"
Gespannte Stille im TV-Studio Berlin-Adlershof. Das Licht ist gedämmt, die fünf Jury-Stühle umgedreht, als Desirey die Bühne von "The Voice of Germany" betritt. Sie intoniert "You broke me first" von der kanadischen Sängerin Tate McRae und das Publikum jubelt.
Von Andrea Rosenthal
So begann die musikalische Reise der 20-jährigen Studentin Desirey Sarpong Agyemang bei den vierten Blind Auditions der aktuellen Staffel von "The Voice of Germany". Ein aufregender Einstieg, an den sich Desirey im Nachhinein vor lauter Aufregung gar nicht mehr genau erinnern kann. Dabei ist die junge Duisburgerin, die seit März im Mülheimer Gospelchor Leslie B. Harmonies singt, den Auftritt vor vielen Menschen gewohnt. Doch die Studio-Atmosphäre sorgte dann doch für Lampenfieber.
Desirey singt seit sie sieben Jahre alt ist. Zunächst vor allem in der Kirche, später in verschiedenen Chören. "Gospel, Soul und R'n'B singe ich am Liebsten", gibt Desirey zu. Doch für ein Format wie "The Voice" musste sie sich breiter aufstellen. Nach erfolgreicher Bewerbung per Fragebogen und Castingvideo, muss jeder Kandidat eine Liste von 15 möglichen Songs einschicken, aus denen das Fernsehteam einen auswählt, um häufige Wiederholungen zu vermeiden. So sang Desirey mit "You broke me first" ein Lied über enttäuschte Liebe mit leichten Rap-Einflüssen.
Am Bühnenrand standen ihre Mutter und die beiden jüngeren Geschwister sowie ihre beiden besten Freundinnen, drückten die Daumen und litten mit. Doch nicht lange.
Gleich drei Coaches überzeugt
Tom und Bill Kaulitz von Tokio Hotel waren die ersten Juroren, die sich begeistert umdrehen. Später folgte noch Giovanni Zarella. Shirin David und Ronan Keating konnte Desirey mit ihrem Lied nicht völlig überzeugen. Doch die erste Hürde ist geschafft: Desirey konnte sich für einen Coach entscheiden und darf mit ihm am Auftritt bei den Duellen feilen. Nach kurzem Grübeln entschied sich die Duisburgerin für das Team von Giovanni Zarella. "Ich hätte sehr gerne mit Shirin gearbeitet, doch sie hat sich ja leider nicht umgedreht", gibt Desirey lächelnd zu.
Sie strahlt, wenn sie von den Blinds erzählt: "Der Bewerbungsprozess begann schon im Januar und erst im Sommer kam die Zusage. Damals dachte ich noch, vor den Coaches aus dem Vorjahr, also Peter Maffay, Stefanie Kloß, Rea Garvey und Mark Forster, zu singen. Der Jury-Tausch kam für uns alle überraschend."
Desirey will von den Profis lernen
Was gab den Ausschlag für die Bewerbung? "Für mich ist 'The Voice' die einzige ernsthafte Castingshow. Die Umgebung mit so vielen tollen Sängern und den erfahrenen Coaches ist eine tolle Möglichkeit, um zu lernen und mich stimmlich weiter zu entwickeln", glaubt Desirey. Das sehen auch die Coaches so. Neben viel Lob für ihren Auftritt bei den Blind Auditions, wurden auch die Schwächen ehrlich angesprochen. Tom und Bill Kaulitz schwärmten: "Du hast so gute Momente in dem Song, in denen Du uns so angesprochen hast. Du hast eine ganz krasse Stimmfarbe. (...) Du singst ganz modern. Diese Momente kann man nicht lernen und an allem anderen können wir arbeiten." Das fand auch Giovanni Zarella: "Du kannst es in der Zeit schaffen, musst aber viel Arbeit und Beharrlichkeit reinstecken. Du musst es wollen." Und lernen will Desirey.
Sie freut sich jetzt vor allem auf das Training mit ihrem Coach Giovanni Zarella, dass direkt nach den letzten Blind Auditions beginnt. "Für mich ist es nicht das Wichtigste, ganz weit zu kommen. Ich bin dankbar für die Erfahrung und möchte mein Talent zeigen", erzählt Desirey. Parallel studiert sie im Fernstudium Wirtschaftspsychologie. "Damit möchte ich später im Personalwesen oder auch in der klinischen Psychologie arbeiten", hat die junge Duisburgerin ihr Ziel fest vor Augen. Doch zunächst geht ihre musikalische Reise weiter.
Weihnachtskonzert im RRZ
Wer Desirey live sehen möchte, kann das am Samstag, 9. Dezember, ab 13 Uhr im Rhein-Ruhr-Zentrum, wo sie mit dem Gospelchor Leslie B. Harmonies auftreten wird.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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