Hinter den Kulissen der Mülheimer Theatertage
Ein Stück der Stücke

Mit Gummibändern werden Kreidemarkierungen auf den Boden der Stadthallenbühne geflitscht. Foto: PR_Fotografie Köhring/PK
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  • Mit Gummibändern werden Kreidemarkierungen auf den Boden der Stadthallenbühne geflitscht. Foto: PR_Fotografie Köhring/PK
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Gummis werden gespannt und flitschen mit Kreidemarkierungen auf den Boden. Pläne werden gedreht, angepasst, verrückt. Dann das große Aufatmen: es passt! Der Bühnenaufbau für das Jelinek-Stück kann aus dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, immerhin das größte Sprechtheater Deutschlands, in die Stadthalle gebracht werden. Ein weiteres Puzzlestück bis zur Eröffnung der 47. Mülheimer Theatertage.

Von Andrea Rosenthal

Stephanie Steinberg, Festivalleiterin der Stücke, gewährte der Mülheimer Woche einen Blick hinter die Kulissen und verriet, was alles passieren muss bis aus einem nominierten Text ein Stück der Stücke wird. Ein Teil dieses international bekannten Festivals deutscher Theaterkunst.

In Mülheim ist ein kleines Team für die Realisierung der Mülheimer Theatertage - Stücke verantwortlich. Dazu gehören neben der Leitung Stephanie Steinberg noch ihre Stellvertreterin, die Dramaturgin Philine Kleeberg, Felix Mannheim, der Mann für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Buchhalter Daniel Müller, Claudia Link für den Besucherservice, Katharina Krüger für Social Media und die Theaterpädagogin Sarah Kranenpoot. Mit vielen Helfern sorgen diese sieben dafür, dass Mülheim Jahr für Jahr mit den Stücken als kulturellem Aushängeschild werben kann.

Arbeit für heute und morgen

"Eigentlich beschäftigen wir uns immer parallel mit zwei Stücke-Zyklen, dem aktuellen und dem kommenden", erklärt Stephanie Steinberg. Während für die jetzt im Mai startenden 47. Mülheimer Theatertage die heiße Planungsphase beginnt, arbeitet das Team im Hintergrund schon an der Sichtung der Texte fürs kommende Jahr, stellt Uraufführungstermine zusammen und besorgt die Manuskripte für das Auswahlgremium. Stephanie Steinberg beantragt Fördergelder bei Bund, Land und anderen Institutionen, erstellt Kostenpläne, initiiert Kooperationen mit Hochschulen, schreibt Stellen für Blogger aus und plant die Zwischenstücke mit den Inszenierungen, die es nicht ganz in die Stückeauswahl geschafft haben, aber dennoch auf die Mülheimer Bühnen kommen sollen.

Gleichzeitig geht es für die aktuell nominierten Stücke in die Realisierungsphase. Mit den Theatern muss das Mülheimer Team die möglichen Termine abstimmen. Nicht immer leicht. "Unser Vorteil ist, dass die Theater alle wahnsinnig gerne nach Mülheim kommen, weil die Nominierung für die Stücke auch eine Ehre ist, mit der gerne geworben wird", weiß Stephanie Steinberg.

Stephanie Steinberg (l.), Antje Haubenreisser (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) und Michael Walbrecht (Stadthalle, Technische Projektleitung „Stücke“) (2.v.r.) beraten mit den Technikern wie das riesige Hamburger Bühnenbild am besten auf die Bühne der Stadthalle passt. Fotos: PR-Foto Köhring/PK
  • Stephanie Steinberg (l.), Antje Haubenreisser (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) und Michael Walbrecht (Stadthalle, Technische Projektleitung „Stücke“) (2.v.r.) beraten mit den Technikern wie das riesige Hamburger Bühnenbild am besten auf die Bühne der Stadthalle passt. Fotos: PR-Foto Köhring/PK
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Stehen die Termine fest, schicken die Theater Techniker nach Mülheim, um ihre Bühnenaufbauten an die Spielstätten in der Ruhrstadt anzupassen. Alles soll möglichst originalgetreu gezeigt werden. Die Festivalleiterin kennt die Hürden: "Wenn dann eine Jelinek-Inszenierung des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, mit 1200 Plätzen immerhin das größte deutsche Sprechtheater und im Besitz einer sehr hohen und weiten Bühne, wenn dieses Bühnenbild nach Mülheim soll, dann wird es schon einmal eng."

Wenn alles passt wird das Rahmenprogramm mit Übersetzerwerkstatt, Blog, Stückewerkstatt, Jugendjury und vielem mehr geplant. "Da gilt es viele Listen zu führen, um den Überblick zu behalten", erzählt Steinberg. Von der Bahnverbindung für die Schauspieler, man reist möglichst klimaschonend, über Hotelreservierungen, Probezeiten und Catering muss alles stimmen. "Nur in einem guten Arbeitsumfeld können die Schauspieler Bestleistungen bringen und das Publikum verzaubern. Dieses Umfeld wollen wir bieten", wünscht die Festivalleiterin.

Stephanie Steinberg. Foto: FFS/Martin Möller

"Allen einen guten Rahmen zu schaffen, da sind im Team alle mit Leidenschaft dabei!" Stephanie Steinberg, Festivalleiterin

Auch der Rahmen fürs Publikum soll stimmen. Das Foyer der Stadthalle und die vier.zentrale setzen Cordula Körber und Malte Jehmlich in Szene. Publikumsgespräche, Seminare und Postkartenaktionen sind bereits organisiert. Oft heißt es mitmachen, um die Stücke zum großen kulturellen Erlebnis werden zu lassen.

Hier geht's zum Spielplan.

Weitere Informationen zu den Mülheimer Theatertagen, dem Rahmenprogramm, den Blogs und dem Kartenvorverkauf findet man hier.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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