Frühere Skyline der Ruhrtalstadt Mülheim
Die Villa Nedelmann am Ruhrufer prägte einst das Stadtbild im Centralpark "Ruhranlage"

Alte Stadtansicht der Ruhrtalstadt Mülheim um 1900 mit Erläuterungen zur "Villa Nedelmann" im Innenstadtpark "Ruhranlage" | Foto: Archiv Mülheimer Kunstverein KKRR
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  • Alte Stadtansicht der Ruhrtalstadt Mülheim um 1900 mit Erläuterungen zur "Villa Nedelmann" im Innenstadtpark "Ruhranlage"
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Die Villa Nedelmann war ein herausragendes Beispiel für die Jugendstilarchitektur in Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen. Sie wurde in den frühen 1900er Jahren von Carl Nedelmann, einem renommierten Glasfabrikanten und Industriellen, erbaut. Die Villa zeichnete sich durch ihre prächtige Fassade, kunstvolle Stuckarbeiten und ein markantes Turmdach aus, das die Skyline der aufstrebenden Ruhrtalstadt prägte.

Altes Foto - vorne die Villa Nedelmann - ganz vorn am unteren Bildrand "Einlauf des Fabrikkanals in die Ruhr" - rechts die auch in den 70er Jahren abgerissene "Pauli-Kirche" (mit KI geschärft) | Foto: Archiv Mülheimer Kunstverein KKRR
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Die Lage der Villa war bemerkenswert, da sie in unmittelbarer Nähe zur Ruhranlage, einem beliebten Park, der von der Mülheimer Bürgerschaft liebevoll seit 1897 gestaltet wurde, lag. Dies verlieh der Villa eine idyllische Umgebung und machte sie neben dem danebenliegenden Stammhaus der Mülheimer Casinogesellschaft zu einem wichtigen sozialen Treffpunkt für die damalige Elite der Stadt.

Leider erlitt die Villa Nedelmann während des Zweiten Weltkriegs erhebliche Schäden durch einen Luftangriff. Die Zerstörung war so gravierend, dass eine Restaurierung nicht möglich schien, und das Gebäude wurde schließlich abgerissen. Heutzutage erinnert nur noch der Parkplatz am CASINO an der Delle an den Ort, an dem einst diese prächtige Villa stand. Ein Teil der Außenmauer ist heute noch vorhanden , diese wurde für den Umbau der seinerzeit ebenfalls Carl Nedelmann gehörenden Villa Artis genutzt.

Über Carl Nedelmann (1867-1947)

Der Styrumer Glasfabrikant Carl Nedelmann (1867-1947) | Foto: Archiv Mülheimer Kunstverein KKRR
  • Der Styrumer Glasfabrikant Carl Nedelmann (1867-1947)
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Carl Nedelmann war nicht nur als erfolgreicher Geschäftsmann bekannt, sondern auch für sein soziales und politisches Engagement. Geboren in eine Familie von Bankern und durch Heirat von Glasindustriellen, übernahm er das Familienunternehmen "Stallmann, Itzenplitz & Schlafhorst" und führte es in Styrum zu großem Erfolg. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er im Gemeinderat von Styrum und später in der Stadtverordnetenversammlung von Mülheim aktiv. Er war u.a. Vorsitzender (Bas) der Bürgergesellschaft Mausefalle und Vorstand der Bürgergesellschaft CASINO.

Carl Nedelmann (hintere Reihe Mitte) mit seinen Arbeitern in der Glashütte in Styrum (später Mannesmann-Röhrenwerke) | Foto: Archiv Mülheimer Kunstverein KKRR
  • Carl Nedelmann (hintere Reihe Mitte) mit seinen Arbeitern in der Glashütte in Styrum (später Mannesmann-Röhrenwerke)
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Während des Ersten Weltkriegs spielte Carl Nedelmann eine bedeutende Rolle in der Kriegsversorgung. Er organisierte verschiedene Hilfsaktionen und setzte sich für die Belange der lokalen Bevölkerung ein. Seine gesellschaftlichen Beiträge - wie die Mitfinanzierung des „Klönne-Stifts“ wurden weithin anerkannt und machten ihn zu einer angesehenen Persönlichkeit in der Region.
Nach dem Krieg widmete sich Nedelmann, der in den Kriegswirren kurzzeitig Mitglied der Mülheimer NSDAP war, auch weiterhin der Förderung von Kunst und Kultur in Mülheim. Er unterstützte zahlreiche lokale Projekte und trug zur Entwicklung der kulturellen Infrastruktur der Ruhrtalstadt bei. Nedelmann starb 1947 bei einem Autounfall vor seinem späteren Wohnhaus am Kassenberg 78 durch einen Autounfall.

Autor:

Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr

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