Mülheimer Kunstverein stellt sein neues Halbjahresprogramm vor
Die Kunst begreifbar und erlebbar machen
„Die Geschmäcker sind verschieden“, heißt es im Volksmund. Dass sich das auch auf die Kunst bezieht, berücksichtigt der Mülheimer Kunstverein in seinem vielfältigen Programmangebot für die erste Jahreshälfte. Bekanntes ist dabei, aber auch jede Menge Neues. Die Kunstinteressierten in und aus unserer Stadt haben die Qual der Wahl oder können halt das komplette Angebot erleben, entdecken und genießen.
Im Januar war man schon zwei Mal auf Tour und „begutachtete“ Ausstellungen im Duisburger Museum Küppersmühle und im Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Jetzt nimmt der „Kunst-Dampfer“ volle Fahrt auf. Wenn die Mitglieder des Mülheimer Kunstvereins am Donnerstag, 6. Februar, 19.30 Uhr, zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang mit musikalischer Untermalung durch Veronika und Patrick Hagen (Duo M) im Museum Temporär auf der Schloßstraße 28-30 zusammenkommen, macht nicht nur das angebotene Buffet Appetit auf mehr.
Sabine Falkenbach, erfahrene Musueumspädaggin und Programmgestalterin mit dem Ohr am Puls der Kunstinteressierten, hat mit viel Liebe zum Detail eine Besichtigungs-, Veranstaltungs- und Exkursionsreihe auf den Weg gebracht, die schon im Vorfeld auf Interesse stieß und am Donnerstag vermutlich für reichlich Gesprächsstoff und eine große Anmeldeflut sorgen wird.
Den „Horizont“ erweitert
„Wir haben eine neue Ausstellungs-Location und neue Veranstaltungsformate hinzugewonnen“, freut sich Falkenbach mit Blick auf Donnerstag, 27. Februar. Dann fällt um 18.30 Uhr in der Galerie D'Hamé, Wallstraße 15, der Startschuss zu „Film und Kunst“. Zum Auftakt wird in der Themenreihe „Starke Frauen“ ein Film über die Künstlerin Meret Oppenheim gezeigt, die unter anderem zusammen mit André Breton, Luis Buñuel, Max Ernst eine der wichtigsten Vertreterinnen des Surrealismus war.
Am Sonntag, 8. März, 11.30 Uhr, lädt der Kunstverein zu einem Künstlergespräch mit Julian Reiser ins Museum Temporär ein. In einer Finissage zu seiner dortigen aktuellen Ausstellung stellt sich der bereits zweite Stipendiat der Stadt Mülheim den Fragen der Besucher. Julian Reiser hat das Glück ein Jahr mietfrei eines der sechs Künstlerateliers im Schloss Styrum nutzen zu können. Sabine Falkenbach: „Wir freuen uns auf interessante Einblicke in sein künstlerisches Schaffen und lebhafte Gespräche.“ Für eine kleine kulinarische Stärkung ist ebenfalls gesorgt.
Reiser und Picasso
Eine Woche später, am Sonntag, 14. März, geht es in die Landeshauptstadt. Im Kunstpalast Düsseldorf werfen die Mülheimer Blicke auf gut 100 Werke der Künstlerin Angelika Kauffmann, 1741 im schweizerischen Chur geboren, die schon in jungen Jahren als Wunderkind gefeiert wurde. Viele ihrer Werke prägten die Kunst und Mode ihrer Zeit und lösten einen regelrechten Kauffmann-Kult aus. Die Düsseldorfer Ausstellung zeigt auch einige Exponate, die vorher noch nie öffentlich zu sehen waren.
Zum Monatsabschluss gibt es einen „Spaziergang mit Picasso“. Dazu lädt der Kunstverein am Freitag, 27. März, 18.30 Uhr, in den weiteren Standort der Galerie D'Hamé an der Schloßstraße 29 ein. Im ebenfalls neuen Format „Kunst und Musik“ gibt es Texte, Gedichte und ein kleines Theaterstück von Pablo Picasso zu hören und zu sehen. Dazu erklingt Musik seiner Zeit.
Am Samstag, 4. April, geht es nach Bochum, und zwar nach „unten“. Im dortigen „MuT“, dem Museum unter Tage, wird die Dauerausstellung „Weltsichten: Landschaft in der Kunst“ mit etwa 350 Werken der Landschaftskunst seit dem 15. Jahrhundert, vom klassischen Ölgemälde bis zur raumfüllenden Video-Sound-Installation, besichtigt. Zu sehen ist ist auch die Sonder-Ausstellung „Farbanstöße. Farbe in der neueren Kunst“.
Bedeutendes „Unbekannte“
Getreu der Devise “Alles neu macht der Mai” besuchen Kunstinteressierte aus unserer Stadt am Donnerstag, 7. Mai, das neue Museum Voorlinden im niederländischen Wassenaar bei Den Haag. Das Museum ist Vielen noch unbekannt und ein spektakulärer Geheimtipp. Es beherbergt eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Niederlande, die der Unternehmer Joop van Caldenborgh, Gründer des Chemie- und Nahrungsmittelkonzerns Caldic, in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen hat.
Am Samstag, 27. Juni, bietet der Kunstverein noch eine Stippvisite ins Essener Folkwang-Museum an. Dort gibt es eine Führung durch die „Neuinszenierung“ der Folkswang-Sammlung und eine Retrospektive des amerikanischen Künstlers Keith Haring. Sabine Falkenbach und die Vorstandsmitglieder des Kunstvereins betonen, dass sich das vielfältige Angebot nicht nur an die Mitglieder des Kunstvereins richtet, sondern für alle Interessierte offen ist.
Mal trifft man sich direkt vor Ort, mal geht es per Bus in entferntere Städte. Angaben über Uhrzeiten, weitere Inhalte, Treffpunkte und Kostenbeteiligungen erteilt Sabine Falkenbach unter Tel. 0173 / 9274987 oder per Mail an info@muelheimer-kunstverein.de. Das komplette Programm für das erste Halbjahr dieses Jahres gibt es auch unter www.muelheimer-kunstverein.de.
INFORMATIONEN
Der Mülheimer Kunstverein hat derzeit über 300 Mitglieder, würde sich aber über Zuwachs freuen, um den Stellenwert der Kunst in unserer Stadt zu stärken. Der jährliche Mitgliedsbeitrag liegt bei 35 Euro. 50 Euro zahlen Ehepaare, Schüler, Studierende und Auszubildene fünf Euro. Künstler sind mit zehn Euro dabei.
Der Vorstand besteht aus der Vorsitzenden Tania Terium, ihrem Stellvertreter Hans-Jürgen Bolz, Schatzmeisterin Gesine Schloßmacher und den Beisitzern Klaus Bloem, Marina Deli, Gerold D'Hamé und Edda Sloma. „Qua Amtes“ ergänzt Dr. Beate Reese, die Leiterin des Mülheimer Kunstmuesums, den Vorstand.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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