Rückblick und Ausblick
Die Freilichtbühne lebt und arbeitet weiter

Sie stehen für die Freilichtbühne: Die Regler Hans-Uwe Koch, Susanne Uecker, Leon Schirdewahn, Peter Michael Schüttler, Stefan Webermeier, Sarah Rurka, Klaus Gammroth und Louis Wippich. | Foto: Fotoagentur Köhring
  • Sie stehen für die Freilichtbühne: Die Regler Hans-Uwe Koch, Susanne Uecker, Leon Schirdewahn, Peter Michael Schüttler, Stefan Webermeier, Sarah Rurka, Klaus Gammroth und Louis Wippich.
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"Das ist schon enorm berührend, zu sehen, wie die Mülheimer die Freilichtbühne an der Dimbeck als ihr Areal sehen und deshalb auch bereit sind, uns zu helfen", sagt Hans-Uwe Koch. Der Vorsitzende der Regler-Produktion, die das Kulturprogramm in der 1936 eröffneten Freilichtbühne trägt, weist auf die großzügigen Spenden aus der Bürgerschaft hin. Am 24. März hatten sich die Regler angesichts des ersten Corona-Lockdowns mit einem finanziellen Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt.

"1550 Bürgerinnen und Bürger haben uns daraufhin kleinere und größere Beträge gespendet, so dass wir die Fixkosten für Strom, Wasser, Versicherung und Büromiete bis Juli 2021 bezahlen können", freut sich Koch. Nachdem es in der abgelaufenen Saison unter schwierigsten Rahmenbedingungen über 40 Veranstaltungen in der Freilichtbühne und mit der ehrenamtlichen Arbeitskraft der Regler-Produktion gegeben hat, sagt der Vereinsvorsitzende Koch mit Blick auf die kommende Freilichtbühnensaison: "Es wird ein Programm geben. Aber was, wann und in welchem Umfang, können wir heute noch nicht sagen, weil das vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Schutzverordnungen abhängt", blickt Koch in die Spielzeit 2021.

Wieder Open-Air-Kino an der Dimbeck

Der Regler-Rückblick auf die mehr als 40 Veranstaltungen des Corona-Jahres 2020 macht deutlich. wohin die Reise auch 2021 gehen könnte und worauf sich Freilichtbühnen-Fans freuen und worauf sie hoffen dürfen. Fortgesetzt werden soll auf jeden Fall die in diesem Jahr mit Regler und Filmemacher Jürgen Mäurer gestartete Open-Air-Programm-Kino-Reihe. Geplant ist eine Kooperation mit den Oberhausener Kurzfilmtagen. Auch Theater und Kleinkunst der Marke Plan B, die immer donnerstags (auch in diesem Corona-Jahr) mit Kooperationspartner Gert Rudolph live über die Freilichtbühne ging, sollen 2021 fortgesetzt werden. Auf Live-Konzerte im Rahmen der musikalischen Mittwochsreihe hoffen die Regler natürlich inständig. In Nicht-Corona-Zeiten kamen zu den eintrittsfreien Freilichtbühnenkonterten, bei denen der Hut herumgeht. regelmäßig 1000 Zuhörer in die Freilichtbühne. In der ersten Corona-Saison sorgten die technikaffinen Regler Leon Schirdewahn, Louis Wippich und Sarah dafür, dass die Mittwochs-Reihe via Video-Livestream auf der Internetseite der Regler-Produktion ihre Zuhörer daheim erreichte. Dabei nutzten die Livestreamer der Regler auch andere Örtlichkeiten wie etwa die WDL-Luftschiffhalle, die Pauluskirche, die Jahn-Sporthalle, das Autonome Zentrum oder die Alte Dreherei.

"Eine alte Dame kam bei uns vorbei, um sich zu bedanken und uns mitzuteilen, dass sie die Musik der Mittwochskonzerte zuhause am Computer besser verstehen konnte als live in der Freilichtbühne", erzählt Sarah Rurka vom Livestreamteam der Regler. Für den 19. Dezember planen sie und ihr Team um 20.30 Uhr einen vorweihnachtlichen Livestream aus der Freilichtbühne.

Gut besucht, aber weniger Geld in der Kasse

Der Elder Statesman der Regler, Peter Michael Schüttler, der mit seinem Team, den Biergarten in der Freilichtbühne betreut, freut sich darüber, "dass unser Biergarten im Sommer sehr gut besucht war, obwohl wir nur Getränke ausschenken durften und nur ein sehr eingeschränktes Veranstaltungsprogramm anbieten konnten." Dennoch muss Schüttler unter dem Strich einräumen, "dass wir in der abgelaufenen Saison nur ein Viertel unseres üblichen Umsatzes erwirtschaften konnten." Denn zu ihren Kulturveranstaltungen in der Freilichtbühne konnten die Regler aufgrund der Corona-Hygiene-Bestimmungen nur maximal 150 Gäste einlassen. "Der Biergarten ist eigentlich unsere Einnahmequelle Nummer 1. Gleichzeitig brauchen wir jetzt dreimal mehr ehrenamtliche Helfer als vor der Corona-Pandemie, um das notwendige Hygiene-Management zu gewährleisten", beschreibt der Vorsitzende der Regler das Dilemma des Vereins. "Wir sind deshalb mehr denn je auf freiwillige Helfer angewiesen, die nicht unbedingt Vereinsmitglieder sein müssen", appelliert Hans-Uwe Koch und versichert potenziellen Interessenten: "In unserem Team mitzuarbeiten, macht wirklich Spaß!"

Neue Nutzer

Die Corona-Pandemie brachte aber auch ganz neue Nutzer in die Freilichtbühne. Der Chor der Friedrich-Wilhelms-Hütte probte hier. Mülheimer Yogaschulen luden zum Freiluftseminar ein. Das Gymnasium Heißen und die Lierbergschule entdeckten die Freilichtbühne als Location für ihre feierlichen Zeugnis-Verleihungen. Die Bürgerstiftung verlieh an der Dimbeck ihren Innovationspreis und die Funke-Medien-Gruppe lud zu einer OB-Kandidaten Diskussion ein. Ausreichender Abstand und ausreichende Durchlüftung waren an der Dimbeck garantiert.

Erzwungene Muße

Außerdem verschaffte die durch den Corona-Virus erzwungenen Veranstaltungspausen den Regler die Muße, um lange aufgeschobene Grünschnittarbeiten und Bühnenreparaturen zu erledigen. "Die Freilichtbühne hat wohl noch nie so gepflegt ausgesehen", lobt Peter Michael Schüttler die  offensichtlichen Arbeitsergebnisse, für die  Klaus Gammroth und seine grünen Heinzelmänner Manfred Kehrmann und Arnd Blecking die Ärmel hochkrempelten und anpackten.

Ohne Drittmittel geht es nicht

Dankbar sind die Regler dafür, dass ihnen und der Freilichtbühne 2020 nicht nur private Spenden, sondern auch Dritt-Mittel, etwa der Brost-Stiftung, des Energieversorgers Innogy und der Luftschiffgesellschaft WDL zugeflossen sind. Weil ungewiss bleibt, wann die Regler-Produktion wieder einmal, wie im Jahr 2019 60.000 Besucher in der Freilichtbühne wird begrüßen können, ist schon jetzt klar, dass die Regler 2021 keine Veranstaltungen über die Freilichtbühne gehen lassen können, in die Eigenmittel investiert werden müssten. Stattdessen werden die Regler und ihre Grüne Bühne, die seit September auch vom Verein Naturgarten kooperativ beackert wird, auch in 2021 auf Spenden, Sponsorengelder und Stiftungsmittel angewiesen sein werden. Denn allein ihre monatlichen Fixkosten in der Freilichtbühne liegen bei etwa 2500 Euro.

Erreichbar ist die Regler-Produktion online unter: www.regler-produktion.de, per E-Mail an: info@regler-produktion.de sowie telefonisch unter der Rufnummer: 0208/8210777

Mehr über die Regler-Produktion e.V.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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