Stadtarchiv
Der eigenen Familie auf der Spur

Familienforschung wird vom Stadtarchiv unterstützt, damit sich Menschen ein Bild von ihrer Familie machen können. | Foto: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
  • Familienforschung wird vom Stadtarchiv unterstützt, damit sich Menschen ein Bild von ihrer Familie machen können.
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Woher komme ich? Was sind meine Wurzeln? Was ist meine Identität? Diese Fragen treiben eine zunehmende Zahl von Menschen an, die der eigenen Familiengeschichte auf die Spur kommen wollen. Dafür sprach auch der gute Publikumszuspruch, den der Historiker und Pädagoge Dr. Sandor Krause im Stadtarchiv mit seinem Vortrag zu diesem Thema gefunden hat.

Krause, der bereits zahlreiche Mülheimer Familienstammbäume via CD-Rom dokumentiert hat, brachte seine eigene Familiengeschichte als Anschauungsobjekt mit. In den vergangenen 40 Jahren hat Krause Namen und Lebensdaten von 1500 Vorfahren recherchiert. Seine Recherche, dass machte sein Vortrag deutlich, brauchte viel Zeit und Arbeit. Krause selbst sprach vom "Bohren dicker Bretter" und von "Überraschungen", auf die man in der Familienforschung gefasst sein muss. In Krauses Fall waren das zum Beispiel zahlreiche geisteskranke Vorfahren und etliche unehelich Geborene. 

Seine familiäre Spurensuche führte ihn nicht nur in zahlreiche deutsche Stadtarchive und Standesämter. Auch mit dem polnischen Staatsarchiv und dessen hilfreichen Mitarbeitenden hat er in der ehemals ostpreußischen Marienburg in Danzig Bekanntschaft gemacht. Den ein Teil seiner Familie stammt aus dem ehemaligen deutschen Osten und kam zum Teil durch die Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges ins Ruhrgebiet.

Familienforschung, aber wie?

Wer seinen eigenen Vorfahren auf die Spur kommen will, dem rät Krause: 

Fragen Sie noch lebende Verwandte nach Vorfahren: Tragen Sie alle Ihnen zugänglichen Namen und Lebensdaten von Großeltern, Urgroßeltern und Ur-Ur-Großeltern zusammen.

Beschriften Sie vorhandene Familienfotos mit Namen und Lebensdaten, um nachfolgenden Generationen die Spurensuche zu erleichtern und zeitaufwändige Verwechselungen zu ersparen.

Neben den standesamtlichen Urkunden nennt Krause Kirchenbücher als zentrale Quellen der Familienforschung. Letztere kommen dann infrage, wenn es sich um standesamtliche Daten aus der Zeit vor 1874 handelt, als sich der preußische Staat im Zuge des Kulturkampfes gegen die römisch-katholische Kirche die Hoheit der standesamtlichen Datenerhebung sicherte.

Laut Krause können alle personenbezogenen Daten eingesehen werden, wenn sie sich auf Menschen beziehen, deren Geburtstag mindestens 110 Jahre und deren Todestag mindestens 30 Jahre zurückliegt.

Im Rahmen der Digitalisierung kann man bei der Familienforschung heute auch online zugängliche Datenbanken der Mormonen sowie der katholischen und der evangelischen Kirche nutzen. In diesem Zusammenhang nennt Krause unter anderem die Portale Matricula, Archion, Heritage und Ancestry. Krause selbst hat im Rahmen seiner Familienforschung auch eine DNA-Datenbank genutzt, die anhand von genetischen Übereinstimmungen mögliche Verwandtschaftsverhältnisse aufzeigt. 
 
Mülheimer Stadtarchiv Mehr über Sandor Krause

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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