Open Call im Mülheim
Das "Venedig an der Ruhr" bekommt eigene Kunstbiennale
Wie sieht die Kunstszene vor der Haustür aus? Welche Akteure arbeiten in und aus Mülheim heraus? Im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr findet 2025 erstmals ein neues Ausstellungsformat statt, das diesen Fragen aktiv nachspürt.
Die frühere Jahresausstellung der Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstlerinnen und Künstler wird ab 2025 in ein neues biennales Ausstellungsformat gebracht, das sich nun mit einem Aufruf an alle Künstler wendet, die mit Mülheim auf unterschiedliche Art und Weise verbunden sind. Dies bedeutet, dass die Künstler entweder in Mülheim geboren wurden oder den Wohn- oder Arbeitssitz in Mülheim haben oder auch durch einen früheren, längeren Aufenthalt in der Stadt mit ihr verbunden sind. Damit schlagen Arbeitsgemeinschaft und Museumsleitung neue Wege ein.
Der Titel ist gleichzeitig Aufruf: Durch „MÜLHEIM CALLING“ sollen sich die kreativen Köpfe und Kunstschaffenden der Stadt zusammenfinden. Die Laufzeit ist für den 6. Juli bis 14. August 2025 geplant.
Kunstbiennale alle zwei Jahre
Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Künstlerfest am 5. Juli 2025 von 17 bis 21 Uhr. MÜLHEIM CALLING wird kuratiert vom Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr und findet alle zwei Jahre statt.
Ziel ist es, als ein offenes Museum für die Stadtgesellschaft im Ausstellungsformat „Mülheim Calling“ viele Kunstschaffende der Stadt sichtbar werden zu lassen und ihre Werke in aktuelle und gesellschaftlich relevante Dialoge zu stellen. Die Materialien sowie die Medien oder die Inhalte der Kunstwerke sind frei. Die in der Ausstellung inszenierten Dialoge zwischen den einzelnen Arbeiten sollen einen Bogen zwischen unterschiedlichen Medien und Themen spannen und so ein aktuelles Bild der kreativen Szene, der Stadt sowie den relevanten Diskussionen der Gegenwart aufzeigen.
Das Kunstmuseum richtet sich mit einem Open Call an alle Künstler mit Bezug zur Stadt. Bewerben können sie sich online bis zum 19. Januar 2025 mit ihren aktuellen Arbeiten für das neue Ausstellungsformat. Die Auswahl der teilnehmenden Künstler wird durch eine Jury getroffen. Der Open Call ist auf der Webseite des Kunstmuseums zu finden.
Plattform für Austausch und Vernetzung
Das neue Ausstellungsformat bildet eine Plattform für den Austausch zwischen Künstlern verschiedener Generationen und öffnet sich einem Spektrum unterschiedlichster Medien, die das kreative Potential innerhalb der Stadtgesellschaft zeigen. Das Format fördert so neben der Sichtbarkeit der Künstler auch die Vernetzung der Künstler untereinander.
Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist durch eine zunehmende Diversität gekennzeichnet. Dies drückt sich auch in den verschiedenen Thematiken aus, die für kreative Szenen relevant sein können. Die Sichtbarkeit von diversen Communities durch ein Ausstellungsformat, das ihren spezifischen Ausdrucksformen Rechnung trägt, soll auch zu einem Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beitragen. Den „Anderen“ sehen und
wahrnehmen, ihm oder ihr Raum zu geben und ihn oder sie damit zum Teil der Stadtgesellschaft werden zu lassen, in der das kreative Potenzial zum Motor für Gestaltung wird, dies sind Impulse, die das Kunstmuseum mit dem Format „Mülheim Calling“ anstoßen möchte.
Jetzt bewerben
Bewerbungen mit maximal fünf aktuellen Arbeiten, einem Lebenslauf und einer halben Textseite zu den Werken mit dem Bewerbungsformular online bis zum 19. Januar 2025 per PDF – maximal 10 MB an: opencall@muelheim-ruhr.de
Die Jury tagt im ersten Quartal des kommenden Jahres.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.