Das Lob der Provinz als „roter Faden“ - Theater an der Ruhr startet am Sonntag mit einer Matinee in die neue Spielzeit
„Wir spielen mit dem Theater an der Ruhr in der 1. Liga.“ An Selbstbewusstsein hat es Roberto Ciulli noch nie gefehlt. Bei der Vorstellung des neuen Spielplans hat der künstlerische Leiter des weit über die Grenzen der Region hinaus geschätzten und international renommierten Hauses am Raffelbergpark seinen Satz aber sofort mit „inhaltlichen Beweisen“ untermauert.
Denn was Ciulli mit seinen Leitungskollegen Helmut Schäfer und Sven Schlötcke präsentierte, kann sich – wieder einmal – sehen und hören lassen. Die vermeintliche Provinz wird auf der Bühne zur Metropole. Gelobt sei’s. Und das „Lob der Provinz“ zieht sich auch wie ein roter Faden durch die Spielzeit 2017/2018 im neu bestuhlten Theater.
Am Sonntag, 10. September, 12 Uhr, findet im Theaterfoyer bei freiem Eintritt eine Matinee statt, bei der der gesamte Spielplan vorgestellt wird. Titel der Matinee: selbstredend „Lob der Provinz“. Ciulli, Schäfer und Simone Thoma gehen dann besonders auf die unmittelbar bevorstehenden Premieren von Woody Allens „Tod“ (15. September) und Daniel Kehlmanns „Heilig Abend“ ein, das in Mülheim erstmals in Deutschland aufgeführt wird. Die Matinee wird musikalisch untermalt von den Bandoneon Freunden Essen. Auf den Tisch des Hauses kommt Currywurst mit Pommes Rot / Weiß.
Mülheimer "Promis" lesen Woody Allen
Nach der Matinee gibt es ein Wochenende voller Theater im Theater. Am Freitag, 15. September, steht um 19.30 Uhr die Premiere von Woody Allens „Tod“ an. Der New Yorker Weltbürger prangert in seinem Stück das provinzielle Denken und Handeln von Kleinbürgern an, die sich anmaßen, auf eigene Faust das Recht des Staates außer Kraft zu setzen. Eine Thematik, die heute aktueller denn je ist.
Unter dem Titel „Woody Allen Inside“ werden am Samstag, 16. September, 18 Uhr, Gudrun Stockmanns, Präsidentin der Hochschule Ruhr-West, Professor Ferdi Schlüth vom Max-Planck-Institut und Bürgermeisterin Margarethe Wietelmann, wiederum bei freiem Eintritt, zusammen mit dem Publikum anarchische Satiren von Woody Allen lesen. Um 19.30 Uhr kommt dessen Stück „Gott“ auf die Bretter, die auch in der „gescholtenen Provinz“ die Welt bedeuten. Im Anschluss an die Aufführungen soll noch über die spezifische Kunst dieses speziellen New Yorkers gesprochen werden.
Clowns und Blicke hinter die Kulissen
Am Sonntag, 17. September, präsentiert das Theater an der Ruhr „Clowns around the Clock“. Um 16 Uhr gibt es ausgesuchte Filmsequenzen und Gespräche über Clowns und Clownesken. Buster Keaton oder Jerry Lewis lassen grüßen. Eine Stunde später wird das Erfolgsstück „Clowns 2 ½“ gezeigt. Bevor um 20 Uhr die „Clowns im Sturm“ auf die Reise gehen, wird um 18.30 Uhr zu heimischen Theaterreisen eingeladen, halt zu Führungen durch das Theater an der Ruhr mit Blick hinter die Kulissen.
Und das Lob der Provinz geht weiter. Am Montag, 9. Oktober, führt Helmut Schäfer ein Gespräch mit Gerburg Jahnke, bei der die vermeintlichen Provinzler in die Offensive gehen. Fazit: Theater-PROVINZ mag es „irgendwo“ geben, ganz sicher nicht in Mülheim.
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Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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