Theater der Generationen
"Da kann jeder aufspringen und anknüpfen"
Der Jahreswechsel ist die Zeit, in der uns die Vergänglichkeit unseres Lebens besonders plastisch vor Augen geführt wird. Da passt es in die Zeit, dass das VolXbühnen-Ensemble um Regisseur Jörg Fürst an einer Theaterproduktion rund um das Thema Vergänglichkeit arbeitet. "Jeder:jederzeit" heißt das musikalisch, meditativ und poetisch über die Bühne gehende Stück, das am Donnerstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr im Theaterstudio an der Adolfstraße 89a Premiere haben wird.
In dem Theaterstudio, das unweit der U-Bahnstation Von-Bock-Straße gelegen ist, sind 2019 rund 130 Aufführungen über die Bühne gegangen. Außerdem finden dort regelmäßig Workshops für Theaterinteressierte statt, die selbst mal als Schauspieler auf der Bühne stehen wollen.
"Jeder:jederzeit"?! Der Titel ist die Botschaft. Vergänglichkeit betrifft jedes Lebensalter. "Beim Thema Vergänglichkeit kann jeder auf der Bühne und im Publikum an seine eigenen Erfahrungen anknüpfen und aufspringen. Dabei ist klar, dass ein Jugendlicher einen anderen Blick auf das Thema hat als ein alter Mensch oder ein pflegender Angehöriger", betont Jörg Fürst.
Ungewöhnliche Begegnungen stiften
Seit November wird geprobt, zurzeit sogar vier Tage in der Woche. Das ist besonders beachtlich, da die meisten der 30 Ensemblemitglieder keine Profi-Schauspieler, sondern ambitionierte Theater-Amateure sind. Jörg Fürst spricht von einem "Bürgertheater, in dem sich die ganze Spannbreite unserer Gesellschaft widerspiegelt." Das Altersspektrum der Mitwirkenden, die nicht nur literarische Texte, sondern auch eigene Gedanken zum Thema auf die Bühne bringen werden, reicht von 13 bis 80. Junge und alte Menschen arbeiten bei der VolXbühne ebenso zusammen wie Menschen mit und ohne Handicap oder Mülheimer mit und ohne Migrationshintergrund. "Wir stiften mit unserer Theaterarbeit, die unter anderem von der Otto-Beisheim-Stiftung unterstützt wird, Begegnungen, die sonst nicht stattfinden würden", betont Fürst.
Besonders freut er sich darüber, dass er für die Produktion "Jeder:jederzeit" Peter Eisold und Pia Miranda gewinnen konnte, die den Soundtrack der Theaterproduktion komponiert haben und ihn mit Posaune, Schlagzeug, Elektronik und Gesang auf die Bühne bringen werden.
"Jeder:jederzeit" wird übrigens nicht nur auf der Mülheimer VolXbühne im Theaterstudio an der Adolfstraße, sondern auch in der Alten Feuerwache in Köln aufgeführt. Denn die VolXbühne ist durch ihren künstlerischen Leiter Jörg Fürst nicht nur mit dem Theater an der Ruhr, sondern auch mit dem Kölner Atonaltheater verbunden. Der Premiere folgen am 24. und 25. Januar weitere Aufführungen auf der Mülheimer VolXbühne. Beginn ist dann jeweils um 19.30 Uhr. Zur gleichen Uhrzeit beginnen dort auch die Aufführungen, die am 20. und 21. März im Theaterstudio an der Adolfstraße über die Bühne gehen werden. Und am 22. März wird sich dort bereits um 16 Uhr der Vorhang für "Jeder:jederzeit" heben. Die Eintrittskarten bekommt man für 12 Euro und ermäßigt für 8 Euro an der Tageskasse, telefonisch unter 0208/43962911 oder per E-Mail an karten@volxbuehne.de
Vor der Premiere wird am 23. Januar um 18 Uhr im Theaterstudio an der Adolfstraße 89a die vom Dortmunder Fotografen Udo Kreikenbohm kreierte Fotoausstellung "Berührte Landschaften" eröffnet, die jeweils eine Stunde vor der Aufführungen der VolXbühne zu besichtigen sein wird.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.