Mölmsches Brauchtum
Corona stoppt den Karneval

Bei den kleinen und großen mölmschen Tollitäten ist die Enttäuschung über die kurzfristigen Absagen der närrischen Ritterkür und des Prinzenballs besonders groß. | Foto: Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval
  • Bei den kleinen und großen mölmschen Tollitäten ist die Enttäuschung über die kurzfristigen Absagen der närrischen Ritterkür und des Prinzenballs besonders groß.
  • Foto: Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval
  • hochgeladen von Thomas Emons

Das Corona-Virus ist leider stärker als der Bazillus Carnevalensis. Aufgrund der extrem angestiegenen Infektionszahlen haben die Vorstandsmitglieder des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval in einer Krisensitzung am 22. November die für den 24. November geplante Ritterkür des Ex-Prinzen, Ex-HA-Präsidenten und langjährigen Leiters des Rosenmontagszuges, Ulrich Pütz und auch die Verleihung der Spitzen Feder an Dr, Heinrich-Wilhelm Esser (Doc Esser) im Rahmen des am 27. November geplanten Prinzenballs abgesagt.

"Die Enttäuschung ist bei allen Karnevalisten groß und bei den Tollitäten, die wir am 11.11. im Saarner Autohaus Wolf proklamieren konnten, ist sie besonders groß. Aber das Infektionsrisiko ist angesichts der aktuellen Corona-Welle für uns nicht mehr beherrschbar. Deshalb wäre eine Durchführung der beliebten Veranstaltungen in der Stadthalle, auf die wir lange hingearbeitet haben, nicht verantwortbar gewesen", erklärt HA-Präsident und Ex-Prinz Markus Uferkamp im Gespräch mit der Mülheimer Woche.

Finanziell und moralisch schwierig

Obwohl die Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus-Gesellschaft MST als Stadthallenvermieterin auf rechtlich mögliche Regressansprüche wegen der entgangenen Mieteinnahmen verzichtet hat, sieht sich Mülheims Chefkarnevalist bereits ersten Regressansprüchen ausgesetzt. Da die Karnevalisten aufgrund des Veranstaltungsausfalls auch einen erheblichen Einnahmenausfall haben, können sie die mit Unterhaltungskünstlern vertraglich vereinbarten Gagen für deren Prinzenball-Auftritt nicht bezahlen. "Hier müssen wir sehen, wie wir weiterkommen. Aber ich befürchte, dass wir nicht alle Kosten, die wir unter ganz anderen Bedingungen vertraglich vereinbart hatten, aus den Beinen bekommen. Denn wir haben den Prinzenball aus unserer eigenen Verantwortung heraus und nicht aufgrund einer rechtlich vorliegenden Verordnung abgesagt", erklärt Uferkamp. Die Rechtslage könnte sich aber noch einmal zugunsten der Karnevalisten drehen, wenn das Land kurzfristig einen Lockdown für Ungeimpfte verhängen sollte.

Und wie geht es mit dem Karneval weiter? "Das weiß ich im Moment auch nicht, obwohl wir vorerst alle Veranstaltungen weiter vorbereiten, die ab Januar 2022 stattfinden sollen", betont der HA-Präsident. Feststeht, dass die jetzt ausgefallenen Veranstaltungen Ritterkür und Prinzenball, inklusive Verleihung der Spitzen Feder an Doc Esser im November 2022 über die Bühne gehen sollen. Ob aber die am 9. Januar 2022 im Dümptener Autohaus Extra geplante Proklamation der Kindertollitäten stattfinden kann, ist angesichts der aktuellen Pandemie-Lage mehr als ungewiss. "Wir entscheiden zeitnah und lagebezogen", betont Markus Uferkamp.

Wie gefährlich die aktuelle Infektionssituation ist, hat Uferkamp die Nachricht vor Augen geführt, dass es auch unter den mölmschen Karnevalisten inzwischen Corona-Infizierte gibt, die sich mit zwei Impfungen eigentlich auf der sicheren Seite gesehen hatten.

 Zum Mülheimer Karneval

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.