Chris Norman begeisterte die Fans - Smokie-Sänger präsentierte seine größten Hits auf der Ruhrbühne

Manch banger Blick ging noch zum Himmel, aber das Wetter hielt - wie so oft in den Vorjahren. Bereits um 17 Uhr bildete sich vor den Toren des Schloß Broich eine große Menschentraube. Als sich um 17.30 Uhr die Pforten zum Schlosshof öffnete, gab es kein Halten: Sofort waren alle Sitzplätze besetzt. Kein Wunder, denn das Publikum an diesem Abend war wie der Star des Abends schon etwas in die Jahre gekommen.

Davon war aber sonst wenig zu spüren, denn sowohl Besucher als auch Musiker ließen es weder an Begeisterung, noch an Leidenschaft oder Feierlaune missen. In die richtige Stimmung gebracht wurden die Fans durch die Dortmunder Coverband PopMachine, die große Hits der vergangenen Jahrzehnte im Repertoir hatte. Da konnte beim Dirty Dancing-Hit "Time of my life" der halbe Schlosshof mitsingen oder bei "We are Family" schon mal die Hüftgelenke in Schwung gebracht werden.

Gegen 21 Uhr nach einer Umbaupause war es soweit: Die Menschenmenge zog es näher zur Bühne, viele wollten ihrem Idol der Teenie-Zeit nahe sein: Chris Norman betrat mit seiner Band die Bühne und wurde lautstark von den rund 2000 Fans begrüßt. Eineinhalb Stunden rockte der Musiker die Bühne, der trotz 67 Jahren noch fast so aussah wie zu seiner erfolgreichsten Zeit. Zumindest, wenn man einige Meter entfernt von der Bühne stand.

Neben seinen größten Hits streute er auch einige neue Songs seines letzten Albums „Don’t Knock The Rock“ ein. Da wurde vor der Bühne getanzt, gesungen und zahlreiche Handys gezückt. Man schwelgte in Erinnerungen bei "Sweet Virgina", "Needles and Pins", "Midnight Lady", „If You Think You Know How To Love Me", „Lay Back In the Arms Of Someone" oder dem Smokie-Klassiker "Next Door to Alice" - was das Publikum mit dem später etablierten "Who the fuck is Alice" im Refrain ergänzte.

Begeisterte Reaktionen

Auch das Duett von Norman mit Suzie Quattro "Stumblin' In" fehlte nicht. Ihren Part übernahm Sängerin und Gitarristin Michelle Plum, ebenso wie beim rhythmischen "Gipsy Queen". Eine ausgeklügelte Lasershow setzte den Sänger und seine Band dabei in das rechte Licht. Als einer der Höhepunkte gab es auch noch ein Gitarren-Soli mit Band-Mitglied Geoff Carline.

Ohne Zugabe ließ das Publikum Chris Norman natürlich nicht gehen: Mit "Wild Angels" und "Oh Carol" verabschiedete er sich aus Mülheim. Und ließ ein glückliches Publikum zurück, das reichlich applaudierte und rote und rosa Ballonherzen fliegen ließ.

Dass die veranstaltende MST mit dem Briten einen guten Griff getan hatte, zeigten auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken am selben Abend und dem Tag danach. "Eine super Veranstaltung im Schloss Broich", schreibt Bürgermeisterin Ursula Schröder. "Tolle Stimmung und ein super singender Chris Norman", findet Ulrich Ravens. Auch Beate Hunger war begeistert: "Es war wirklich mega, gutes Wetter und hervorragende Stimmung bei einzigartiger Musik." Marika Schmidt befand: "Hammer Abend.

Gerne mehr davon." Wer sich ein Bild machen will, kann das anhand vieler Videos, die Besucher auf Facebook eingestellt haben. 

Heimathelden

Am Freitag hatten bereits die Heimathelden ihren großen Auftritt und am Sonntag eroberte Ritter Rost in einem quirligen Kinder-Musical die Ruhrbühne. Ausverkauft war der Samstag mit Smokie-Sänger Chris Norman (siehe Bericht auf dieser Seite). Insgesamt erlebten rund 2.600 Besucher und Besucherinnen das dreitägige, sommerliche Musik-Event am vergangenen Wochenende.
Drei Bands: alle live, alle tanzbar, alle einzigartig. Wie jedes Jahr eröffneten regionale Bands Freitag das Ruhrbühnen-Wochenende. „Ich finde es toll, wenn lokale Bands die Chance haben, auf einer so großen Bühne aufzutreten”, sagt Karin Nachbar aus Mülheim, die sich die Heimathelden fast nie entgehen lässt, „und die Stimmung im Schlosshof ist immer so schön persönlich.”
Lan Netty & the M.M.A. starteten mit Afrobeat, Rap, Reggae, Dancehall, R’n’B und Soul in den Abend. Ein lebendiger Mix aus Ska und Punkrock von Naia Skaia folgte. Augenzwinkernd ließen sich die sieben musizierenden Köpfe auch Einlagen aus der Popmusik nicht nehmen. Mit Covern aus Ska-, Reggae-, Rock- und Popmusik sorgten Go Monkeys für strahlende Gesichter, (mit)singende Menschen und tanzende Beine. Als Überraschung standen am Ende alle Heimathelden-Bands für zwei Lieder gemeinsam auf der Bühne. Blaulichtorganisationen waren am Freitag eingeladen, einen schönen Abend zu verbringen.

Ritter Rost

Mit pfiffiger Kindermusik zum Mitrocken von der Pia-Nino-Band startete der Familiensonntag um 14 Uhr und bot einen großen Spaß bei fröhlicher Musik und frechen Texten. Auf „Ritter Rost und das Gespenst“ freuten sich die Kleinsten in gespannter Erwartung. Auf Strohballen als Sitzgelegenheiten und vor ritterlich geschmückter Schloss-Fassade verfolgten 300 kleine und große Besucher die Abenteuer des Ritters mit einem Gespenst und einem schwarzen Ritter. Inszeniert wurde das Stück von der „Leuchtende Augen Produktion“ aus Hamburg. Eine kleine goldene Krone erhielten die Kinder von Schloß Broich außerdem.
Veranstaltet wurde die Ruhrbühne von der Mülheimer Stadtmarketing, unterstützt von den MülheimPartner.