Cafe Ziegler soll Schule mehr denn je zum Lebens- und Lernort machen

Schüler, Lehrer und Betreuer freuen sich über das neue Cafe Ziegler. | Foto: PR-Foto Köhring/SH
  • Schüler, Lehrer und Betreuer freuen sich über das neue Cafe Ziegler.
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Cafe Ziegler. Das hört sich nach einer Mensa an. Doch die hat das Karl-Ziegler-Gymnasium bereits. Immerhin ist die nach dem Mülheimer Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 1963 benannte Schule seit acht Jahren Ganztagsschule und arbeitet in diesem Bereich mit der Caritas zusammen.

Doch jetzt gibt es gleich neben der Mensa an der Schulstraße das Cafe Ziegler. Die von der Sozialpädagogin Lisa Gliem und ihrem Kollegen Thorsten Lersch betreute Einrichtung will im Rahmen der Schule jetzt auch offene Kinder- und Jugendarbeit leisten. „Das bedeutet mehr Arbeit, die wir aber gerne leisten, um unsere Schule zu einem Lern- und Lebensort zu machen“, sind sich Schulleiter Martin Teuber und Ganztagskoordinator Jens Schuhknecht einig.

Eine Befragung der Schüler hat bereits erste Projekte im Cafe Ziegler entstehen lassen: Da wird Theater gespielt, getanzt, Ausflüge geplant, gebastelt oder gemeinsam gespielt und gekickert. Das Cafe Ziegler wird montags bis freitags (ab 11.30 Uhr für alle Karl-Ziegler-Schüler und von 13.30 Uhr bis 19 oder 20 Uhr für alle interessierten Kinder und Jugendliche geöffnet sein.

Ergänzung statt Konkurrenz

„Wir haben klare Regeln, wollen den Besuchern keine Vorgaben machen, sondern auf ihre eigenen Bedürfnisse und Ideen eingehen“, betonen Lisa Gliem und Thorsten Lersch. Ist das neue Cafe Ziegler eine Konkurrenz für das Jugendzentrum Stadtmitte an der Georgstraße? „Man wird sehen, wie sich das entwickelt“, sagt Richard Grohsmann vom Jugendzentrum Stadtmitte. Gerne erinnert er sich aber an gemeinsame Projekte mit der Karl-Ziegler-Schule, wie etwa einen Ausflug in den Duisburger Landschaftspark Nord. Daran könne und solle man anknüpfen. Karl-Ziegler-Lehrer Jens Schuhknecht will nicht von Konkurrenz sprechen, sondern sieht das Cafe Ziegler als ein ergänzendes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche, die bisher den Weg in kein Jugendzentrum gefunden haben.

„Man muss verstärkt in diese Richtung denken, weil man davon ausgehen kann, dass alle weiterführenden Schulen auf Dauer Ganztagsschulen werden“, sind sich der Schuldezernent Ulrich Ernst und Mülheims Bundestagsabgeordneter Arno Klare einig. Klare verweist in diesem Zusammenhang auf das wegweisende Beispiel englischer Schulen, die sich schon lange zu einem umfassenden Lern- und Lebensraum für Kinder und Jugendliche entwickelt hätten. Schülersprecher Sebastian Kawelke hofft, "dass das Cafe Ziegler das Schulleben entspannter, kreativer und angenehmer machen wird."

Finanzierung zunächst nur für 3 Jahre

Bei aller Freude über die Eröffnung des Cafe Ziegler bleibt allerdings ein kleiner 
Wehrmutstropfen. Denn das aus Mitteln des Landes, der Caritas und der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft finanzierte finanzierte Jugendzentrum im Gymnasium an der Schulstraße, ist zunächst nur ein Modellprojekt, das Ende 2019 auslaufen wird. Doch Ulrich Ernst und der leitende Schul- und Sozialarbeiter der Caritas, Georg Jöres, zeigten sich bei der Eröffnung zuversichtlich, dass das Cafe Ziegler so erfolgreich sein werde, dass es auch nach 2019 eine Zukunft haben werde.

Entscheidend für eine dauerhafte Finanzierung dürften die Ergebnisse der Jugendforscher von der Universität Dortmund sein, die die Arbeit des offenen Jugendzentrums bis 2019 wissenschaftlich begleiten und auswerten. Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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