Bucherscheinung: Chronik der "16-klassigen Schule"
Eigentlich sollte es ein Beitrag für den Band VI des Styrumer Geschichtsgesprächskreises e.V. werden – Hans-Dieter Strunck aber war nach wenigen Wochen der Recherche schon bei Seite 50 angelangt und war erst im Jahr 1925 angekommen. Max Schürmann (Feldmannstiftung): „Die Chronik der 16 Klassigen Schule hätte den Rahmen des Band VI gesprengt.“ Damit war klar, dass die Chronik eine Sonderveröffentlichung werden müsste. In Frank Langen von der Sparkasse Styrum fand das Unternehmen einen Unterstützer.
Frank Langen: „Wir erkannten die Leidenschaft von Hans-Dieter Strunck, die hinter der Chronik steckt.“ Die Sparkasse hatte zuvor bereits vier Erscheinungen finanziell unterstützt – jetzt auch die 112-seitige Chronik der Schule, die ab sofort für 5 Euro in der Feldmannstiftung oder der Schul- und Stadtteilbibliothek zu kaufen ist.
Hans-Dieter Strunck hat es laut Max Schürmann verstanden, Akzente zu setzten. Der geschichtliche Einstieg macht deutlich, warum eine so große Schule in Styrum von Nöten war. 1908 erbaut war die „16 Klassige Schule“ an der Oberhausener Straße, die heutige Willy Brandt Schule, mit 800 Schülern und Schülerinnen die größte Schule Mülheims. Nachdem Styrum von 1878 bis 1904 eine eigenständige, stark wachsende Bürgermeisterei war, kaufte die Stadt 1906 ein Grundstück für eine Katholische Volksschule. 1908 wurde die Schule bezogen, die direkt neben der evangelischen Schule an der Augustastraße stand.
In der Chronik geht es nicht nur um Geschichtliches und Kurioses um 1900 sondern vielmehr um das sich verändernde Bewusstsein im schulischen Bereich. Die strenge Erziehung im Zeitalter der Republik, dann die Zeit der Entbehrungen nach dem Ersten Weltkrieg, die die Voraussetzung für den Erfolg der NSDAP schuf: In den 1930er Jahren spielten katholische Werte und eine katholische Erziehung immer weniger eine Rolle. Die einstige Katholische Volksschule wurde in Hans-Schemm-Schule umbenannt. Hans Schemm war derzeit ein führendes Mitglied der NSDAP.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die christliche Lehre fortgesetzt, nach 1968 die katholische Bindung dann aber gänzlich aufgelockert. Die heutige Gesamtschule in Zeiten des Wandels - Hans-Dieter Strunck: „Ab den 1970er Jahren ist wenig geschichtliches Material verfügbar.“ Die Schule an der Oberhausener Straße bestand bis 1986. Dann wurde sie eine Gesamtschule - zunächst als Dependenz der Gustav-Heinemann-Schule in Dümpten - bis zu ihrer Selbstständigkeit. 1993 gab sich die Gesamtschule einen eigenen Namen. Damit endet auch die Chronik.
Der Band VI der Bilder- und Lesebuchreihe „Styrum – Ein starkes Stück Stadt“ wird im Oktober als Band erscheinen, so Max Schürmann von der Feldmann-Stiftung. Die Bände I bis III werden dann voraussichtlich digital vorliegen. Ab November wird der Styrumer Jahreskalender 2022 des Geschichtsgesprächskreises e.V. zu erwerben sein.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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