Broicher Schlossnacht: Tolle Kleinkunst in historischen Mauern
Die Broicher Schlossnacht zog am Samstag, 5. August, von 19 Uhr bis Mitternacht Jung und Alt mit fantasievoller Kleinkunst – Artistik, Musik, Theater und Tanz – in der historischen Kulisse der ehemaligen Karolingerfestung Schloß Broich in ihren Bann
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Im Schlosshof entzündete sich ein wahres Feuerwerk eindrucksvoller Shows, präsentiert von Künstlern mit und ohne Handicap. Insgesamt verzauberten 14 Ensembles die rund 750 Besucher, die das Duo Silke Eumann und Wolfgang Ockenfels als Petite Noblesse bereits traditionell am Eingang in Empfang nahm.
Als bizarrer Friseursalon präsentierte sich Theater Hijinx, ein interaktives walisisches Maskentheater, nach dem Motto „Pin, Curl & Dyesome“. Zum Start der Veranstaltung hatte sich glücklicherweise der Regen, abgesehen von einem kleinen Intermezzo zwischendurch, für diesen Tag verabschiedet.
Das von der Theodor Fliedner Stiftung initierte Theater im Dorf setzte mit seinen Portäts aus ungewöhnlicher Perspektive „Zeichen“: Viele Besucher saßen gerne Modell. Vor dem Zelt des Orakels bildeten sich lange Schlangen: Einen Blick in die Zukunft wollte so mancher Gast mit nach Hause tragen. Fantasievolle Wasserwesen bevölkerten den Schlosshof: Der fantastischen Tiefseewelt entstiegen eine freundliche Muschelnixe, Krakenmann und Wracktaucher.
Bei der One-Man-Show Rue Pietonne drehte sich alles – natürlich kreativ und kurios – um die japanische Papierfaltkunst Origami: ein Objekttheater mit überraschenden Bildern.
Qualm 4 – dahinter verbirgt sich die integrative Rockband „Spirit Steps“ mit handgemachten Percussion-Klängen aus Schlagzeug, Kongas und elektronischen Sounds, die die Stimmung im Schlosshof anheizte. Bei Einbruch der Dunkelheit entfalteten bunte Lichtinstallationen eine einzigartige Atmosphäre.
Beeindruckende Jonglage mit viel Witz bot Martin Gérard von der belgischen Theatergruppe „Cirque Ouille“ mit seiner Show. Der großartige Wortkünstler Marcus Jeroch brachte das Publikum mit tiefgründigen Reflexionen und frechem Wortwitz zum Nachdenken und Schmunzeln. Das Trio tanzbar_bremen verkörperte drei Frauen zwischen Streit und Versöhnung: Zum dritten Mal bei der Schlossnacht dabei, präsentierte es eine perfekte Choreographie mit starken Bildern. Musikalisch unterhielt zu vorgerückter Stunde die Band Los Santos mit ihrem „Surfsound“, anschließend begeisterten Spot the Drop mit Jonglage und Artistik die Besucher.
Den absoluten Höhepunkt des Abends, im wahrsten Sinne des Wortes, bildete das Bencha-Theater aus den Niederlanden. Es zauberte fühlbare Poesie, als es mit der märchenhaft und schneeweiß gewandeten Opernsängerin, zwei Artistinnen und einem Artisten in den Schlosshof einschwebte. So manchem Zuschauer dürfte bei den artistischen Darbietungen der Atem gestockt haben.
„Wir konnten, da nun die Sanierung an der äußeren Ringmauer abgeschlossen ist, die Veranstaltungsfläche wieder sehr gut ausnutzen“, so Jens Weber, Leiter des Event-Managements der MST GmbH, „diese integrative Veranstaltung ist ein hervorragender Anlass, diesen Teil des Schlosses wieder von seiner besten Seite zu zeigen.“ Gert Rudolph von Art Obscura freut sich: „Die Künstler kommen gerne zu dieser Location, sie sind von der Schönheit des Ortes sehr angetan. Und die Freude der Besucher zu erleben, ist für sie der beste Applaus. Außerdem funktioniert die Zusammenarbeit zwischen MST und Art Obscura einfach gut.“
Der Abend klang schließlich mit The Flying Wheelchair aus – einer Flug-Performance im nächtlichen Schlosshof über den Gästen.
„Die Künstlerinnen und Künstler haben mit ihrer Kreativität und Spielfreude das Publikum angezogen und begeistert“, sagt Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der MST GmbH, „nur mit Unterstützung der MülheimPartner, an die mein herzlicher Dank geht, ist eine so zauberhafte Veranstaltung möglich!“
Fotos: Joshua Belack
Autor:Joshua Belack aus Mülheim an der Ruhr |
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