Feine Kunst in der Stadt Mülheim erleben
Ausstellung "NEUN RÄUME" / "9Rooms" bis 10. April 2023 in der Ruhr Gallery Mülheim
Neun Kunstschaffende haben sich in neun abgeschlossene Räume zurückgezogen und zeigen ihren Beitrag zum Jahresthema 2023 "Home sweet @ home in Europe".
Auf den Bannern sind neun übergroße Klingeln mit den Namensschildern der Künstlerinnen und Künstler zu sehen - in 9 Räumen gibt es Kunst zum Staunen in der Stadtmitte von Mülheim an der Ruhr(straße 3),
“Home sweet home" ist ein englisches Sprichwort, das sich auf das Gefühl von Komfort und Glückseligkeit bezieht, das man empfindet, wenn man nach Hause zurückkehrt. Es bedeutet, dass das eigene Zuhause ein Ort ist, an dem man sich sicher, geborgen und entspannt fühlt. Der Ausdruck wird oft verwendet, um das Gefühl von Freude und Erleichterung auszudrücken, das man empfindet, wenn man wieder in seine vertraute Umgebung zurückkehrt, z.B. nach einer Reise oder nach einer erzwungenen Trennung.
Der Mülheimer Kunstverein KKRR hat für das Kunstjahr 2023 das Jahresthema
“HOME SWEET @ HOME IN EUROPE" ausgerufen.
Die Gegenwart ist beunruhigend. Im Zeitalter des Anthropozän scheinen die Auswirkungen des menschlichen Handelns zu kumulieren – sie dringen in das Blickfeld und verwirren in der Masse.
Die Realität, die einen aktuell umgibt, ist oft undurchschaubar. Nachrichten widersprechen sich und ihre Flut übersteigt die Verarbeitungskapazität der einzelnen Menschen, man weiß nicht genau was wahr ist oder nicht. Man will sich vor Beunruhigendem verstecken. Die Sehnsucht nach einem friedlichen Leben steigt – wie sie oft auch mit „Geborgenheit“, „Trautes Heim – Glück allein“ oder „My Home is my Castle“ und "Heimat" umschrieben wird.
Das Thema haben 9 Kunstschaffende aus der Region aufgegriffen, jeder hat seine Sicht und Gefühle in Bildsprache übersetzt und stellt diese in jeweils einem abgeschlossenen Raum den Besuchenden zur Auseinandersetzung bereit.
Besucher*innen sehen 9 intime Räume mit Kunst von Lutz Gierig, Martin Goppelsröder, Marion Jäger, Akbar Khurasani, Bernward Kraft, N.K.Mip, Dörthe Speetzen, Wolfgang Vogelsang und Bernadett Wiethoff.
Über die teilnehmenden Künstler*innen:
Lutz Gierig
Mit dem Raum der Welt, dem „Weltraum“, setzt sich der Maler in seinen abstrakten Arbeiten auseinander. Assoziationen finden sich in seinen Kompositionen im Zusammenklang mit virtuos gesetzten Raumordnungen.
Martin Goppelsröder
In der Isolationzeit kreierte der Maler Miniaturen, die Metamorphosen seiner Wohnung auf bearbeiteten Fotografien zeigen.
Eine weitere Werkreihe: Räume, die durch feinste Federzeichnungen definiert werden.
Marion Jäger
Das Zuhause als öffentlicher Raum, verstärkt durch Corona. Die Künstlerin zeigt in großformatigen Bleistiftzeichnungen Selfies, die über das übersteigerte Schönheitsideal hinausgehen.
Stichwort Bodypositivity.
Akbar Khurasani
Der Maler, geboren in Afghanistan, Kunststudium in der Ukraine bei Professor Golembievska, lebt und arbeitet jetzt in Oberhausen an der Stadtgrenze von Mülheim. Eine neue Heimat fand er auch in der abstrakten Malerei. Sein großformatigen Arbeiten markieren einen neuen Abschnitt in seinem Schaffen.
Bernward Kraft
In Europa zu Hause? Der Künstler fasst „Heimat“ weiter: „HOME SWEET GLOBE – Die heiligen vier Wände!". Es entstanden großformatige Arbeiten mit Titeln wie „ROST ENDE BABYLON – HOME SWEET BABYLON“. Besucher*innen werden in der Eingangshalle von seinen Werken überrascht.
N.K.Mip
In der Abgeschiedenheit eines heimeligen Atelierhauses hatte der Künstler viel Zeit zu lesen. Es entstanden u. a. farbige Großformate zum Thema KI und Arbeiten zu Büchern von Hermann Hesse und Shakespeare.
Dörthe Speetzen
Der Schrecken des Krieges und die Familiengeschichte drängte die Künstlerin in einem expressiven Impuls dazu, ältere Arbeiten zu übermalen, eher heiter anmutende Bildkompositionen mit invasiven Gesten zu überlagern. So entstand die Werkreihe "Ukrainischer Frühling".
Wolfgang Vogelsang
„Sweet home“ kann überall auf dieser Erde sein, wie die Gegenwart überdeutlich zeigt. Seine Geometrien sind ein Versuch, das in eine Mischung aus geometrischen Abstraktionen und realistischer Malerei festzuhalten.
Bernadett Wiethoff
Die Künstlerin zeigt auf Ihren Gemälden u. a. den Umgang mit Haustieren – für sie in zeiten der Pandemie verwöhnte, zugleich gequälte Individuen – mit schwarzem Humor. Der Lockdown steigerte die Zweckentfremdung der Haustiere weiter (Ausschnitt unser Titelbild - das Haustier übernimmt die Führung im Hause während der Pandemie).
Vernissage am Sonntag, 19. März 2023 um 16 Uhr - Ruhrstr. 3 in MH-Stadtmitte
Schau FR 16-18 h, SA+SO 14-17 h bis zum 10. April 2023.
Eintritt frei, Gäste willkommen!
FON: 0208 46949-567
Mail: Museum@Kulturort-Villa-Artis.de
ÖPNV: "Stadtmitte"
RAD: "RS1-Richtung Wasserbahnhof"
NAVI: "Delle 54"
Die Ausstellung wurde ermöglicht mit Unterstützung des Mülheimer Kunstvereins und Kunstfördervereins Rhein-Ruhr KKRR in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum MMKM - Museum Moderne Kunst Mülheim.
Autor:Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr |
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