Trump und Goethe
Ausgefuchst?

"Hinrichtung" des Reinecke Fuchs | Foto: Lübecker Druck 1498

Als ihn Goethe damals in seinem als Fabel getarnten Versepos so treffend beschrieb, da nannte er ihn „Reineke Fuchs“. Das rötlich-blonde Tier ist auch heute das meistgebrauchte animalische Trump-Attribut der schreibenden Zunft. Da können die anderen Großmeister des Opportunismus wie z.B. Putin noch so fuchsteufelswild tun, er ist der Oberfuchs, weil er nicht nur schlau, sondern auch toll ist. Wir in Deutschland müssen weit zurückgehen, ehe wir in diesem Geschäft auf die Fährten eines Fuchses stoßen. Weder Kohl, Schröder, noch Seehofer, noch wahrscheinlich Merz wird man jemals den Vergleich gönnen. Nein, es gibt da nur Adenauer, dessen List und kreative Intelligenz dem Attribut Fuchs gerecht wird. Und das in einem Land, das mittlerweile  allzu eigenwilligen Führungspersönlichkeiten skeptisch begegnet und wo allenfalls Spar- und Ratefüchse ein hohes Ansehen genießen.
Die amerikanischen Hühner haben sich den Fuchs ja selbst ins Haus geholt und es könnte durchaus sein, dass er auch aus der bevorstehenden Wahl als Sieger hervorgeht.
Ja, Goethe beschreibt das Unfassbare solch einer im Leben wie in der Literatur seit jeher vorhandenen Unperson, der es durch haarsträubende Lügen und Verleumdungen immer wieder gelingt, allen Bestrafungen zu entgehen. Stattdessen wird er zum Kanzler des Reiches ernannt.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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