Aufbruchstimmung

Aufbruchstimmung

Am sonnigen Herbsthimmel ziehen Wildgänse vorüber,
sammeln und formieren sich um
mit den abschiednehmenden Sonnenstrahlen
heimwärts Richtung Süden zu ziehen.

Der Himmel spannt sich weit
über dem in tiefem Blau wie müde daliegenden Meer
als wolle es den Landeplatz reservieren,
einladen noch zu bleiben.

Ich schütze die Augen mit der Hand
vor dem unnachahmlichen Licht,
folge ihnen mit wehmütigen Blicken.

Verführerische Wehmut
liegt über der in leuchtenden Farben
verlockend daliegenden Landschaft.

Im Sturm ächzen altersschwache Bäume
die ihre leuchtend bunten,
festlich wirkenden Herbstkronen längst abgeworfen haben,
die alten gebrechlichen Arme gen Himmel recken
als bäten sie darum ausruhen zu dürfen.

Jüngere Bäume lassen ihrer Freude und nimmersatter Unruhe freien Lauf
biegen sich noch, brechen nicht gleich,
bieten den Stürmen länger Paroli
mit dem ungestümen Temperament unverbrauchter Jugend
die glaubt,
unangreifbar zu sein.

Sie bezaubern mit ihren Tänzen selbst im Sturm.
Angestrengt blinzelt die Sonne
noch mal durch graue Wolkenwände,
schemenhafte Reisevögel tauchen in fantastisches Licht ein,
sind manchmal kaum zu unterscheiden von den Drachen
die über den Dünen fröhlich schaukelnd ein ähnliches Spiel versuchen,
den Kindern Freude bringen
wie das Sammeln von Kastanien, Eicheln, Bucheckern.
Die Schönheiten der Natur begeistern zu jeder Jahreszeit.

Sie leben auch im Sterben,
so wie im Leben
das Sterben auch jederzeit präsent ist.

Ob am Beginn oder Ende des Jahres,
immer und überall verzaubern farbenprächtige Landschaftsschönheiten
nur beeinflussbar von den Naturgewalten draußen.

Wachträume entschwinden,
noch einmal blitzt die Sonne kurz auf
ehe der Herbstwind alles mit sich nimmt in den Schlaf des Winters,
um im Frühling mit wachsender Kraft
alles neu zum Erwachen und Blühen zu bringen.