Auf den Spuren von Brassai
Wie sich Sabine Gratza von dem französischen Fotografen Brassai inspirieren ließ, zeigt ihre Ausstellung „Licht & Schattenwelten“ im Medienhaus. Zu sehen sind schwarz-weiß sowie farbintensive, kontrastreiche Fotografien, die eine besondere Atmosphäre von Mülheim bei Tag und bei Nacht einfangen.
Die Fotoserie „Licht & Schattenwelten“ ist größtenteils während ihres Studiums im Fach Illustration entstanden. Im Rahmen ihrer Recherche zum vorgegebenen Thema „Schattenwelten“ ist Sabine Gratza auf den Fotografen Brassai aufmerksam geworden. „Seine Fotografien bei Nacht haben mich so fasziniert, dass ich seine Pariser Nachtaufnahmen zum Vorbild für mein Studienprojekt genommen habe.“ So wurde beispielsweise die Aufnahme der in Nebel gehüllten Eisenbahnbrücke von Brassais Fotografie „Le Pont-Neuf“ inspiriert, „Nachtfahrt 2“ erinnert an die Aufnahme der Avenue de l’Observatoire in Paris.
Ihre vorwiegend bei Nacht aufgenommenen Motive werden durch Licht- und Schattenspiele verwandelt, sie wirken mysteriös, unheimlich oder idyllisch. Aber auch Tagaufnahmen von Gegenständen, Gebäuden und der Natur, die außergewöhnliche Schatten werfen, zeigt die Mülheimerin in ihrer Ausstellung. Komplettiert wird die Fotoserie von Aufnahmen des Lichtkunstfestivals „FreiLICHTbühne“. „Durch die vielen Lichtinstallationen und Lichtspiele in Bäumen und Felsen entstanden tolle Aufnahmen, die ich sehr gut in meine Ausstellung integrieren konnte.“
Der anerkennende Zuspruch ihres damaligen Professors Jochen Stücke hat Gratza dazu bewogen, ihre Fotos nicht auf dem Computer in Vergessenheit geraten zu lassen. Indem sie ihre Aufnahmen nun im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert, trägt sie seinem Rat Rechnung und möchte zugleich Kontakte knüpfen. Denn die Mülheimerin, die im vergangenem Jahr erfolgreich ihr Studium im Fachbereich Kommunikationsdesign absolvierte, hat sich selbstständig gemacht.
Die Frage nach ihrer Lieblingsaufnahme beantwortet Sabine Gratza mit „Licht am Ende des Weges“. „Das Bild hat für mich eine besondere Bedeutung. Es berührt mich persönlich, weil ich es mit dem schmerzenden Verlust eines geliebten Menschen assoziiere. Es zeigt einen langen dunklen Weg, doch am Ende des Wegs fällt warmes Licht ein. Es symbolisiert für mich die Erlösung, den Frieden und vor allem die Hoffnung.“ Die Mülheimerin denkt dabei an ihren im vergangenem Jahr verstorbenen Vater, dem sie ihre erste Einzelausstellung widmet.
Zu sehen ist die Fotoserie „Licht & Schattenwelten“ bis zum 24. Februar im Medienhaus, Synagogenplatz 3, während der Öffnungszeiten von montags bis freitags, 10 bis 18.30 Uhr, sowie samstags von 10 bis 14 Uhr.
Autor:Stephanie Kleebaum aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.