Was hat der Geschichtsverein zu bieten?
Auf den Spuren der Mülheimerin Clärenore Stinnes
Vor 90 Jahren hatte es die 1901 in Mülheim geborene Industriellentochter Clärenore Stinnes geschafft. Als erster Mensch hatte die Tochter von Hugo Stinnes in ihrer Adler Standard 6 Limousine die Erde umfahren.
Begleitet wurde Clärenore Stinnes bei ihrer zweijährigen Weltumrundung von ihrem Fotografen und späteren Ehemann Carl-Axel Söderström. Das hat die Schriftführerin des Mülheimer Geschichtsvereins, Beate Fischer, zum Anlass genommen, um für den 24. August eine um 9 Uhr auf dem Stadthallen-Parkplatz an der Bergstraße startende und ins Technikmuseum Freudenberg führende Exkursion zu organisieren. Denn das Technikmuseum in Freudenberg widmet der Mülheimer Automobilpionierin eine Sonderausstellung. Wer für 40 € mitfahren möchte, kann sich unter der Rufnummer 0176-96356266 per E-Mail an: rundbrief.geschichtsverein.mh@gmail.com bei ihr informieren anmelden.
Im Gespräch mit der Mülheimer Woche berichtet Beate Fischer, was der 1906 gegründete und derzeit knapp 800 Mitglieder zählende Geschichtsverein sonst noch zu bieten hat.
Frage: Wie sind Sie selbst zum Geschichtsverein gekommen?
"Der erste Schritt war für mich, dass ich mich im Jahr 2000 auf einen Aufruf der Stadt gemeldet habe und ich zur Gästeführerin ausbilden ließ. Ich habe damals nach einer sinnvollen Freizeitaktivität gesucht, weil ich nicht der Typ bin, der Sport macht oder einen Töpferkurs belegt. Als Gästeführerin bin ich dann auf den Geschichtsverein aufmerksam geworden und 2003 Mitglied geworden".
Was begeistert Sie an der Mülheimer Geschichte?
"Je länger ich mich mit ihr beschäftige, desto mehr begreife ich, dass wir uns mit unserer Geschichte im Vergleich zu anderen Städten und Regionen nicht zu verstecken brauchen. Mülheimer Namen wie Thyssen und Stinnes haben nicht umsonst auch heute noch einen besonderen Klang. Es ist schon faszinierend wie sich die Stadt im Laufe von Jahrzehnten von 0 auf 100 verändert hat. Und ich denke: Wer Geschichte lebendig erhält und deshalb weiß, warum sich unsere Stadt wie entwickelt, der kann auch eine Idee davon entwickeln wie sie sich weiterentwickeln könnte".
Welchen Mehrwert hat die Mitgliedschaft im Geschichtsverein?
"Ich denke da an die Zeitschrift des Mülheimer Geschichtsvereins, die in fast jedem Jahr mit einem oder zwei Heften erscheint, in denen Themen aus der Mülheimer Geschichte fundiert beschrieben werden. Diese Zeitschrift ist für die Mitglieder des Geschichtsvereins, die einen Jahresbeitrag von 15 € bezahlen kostenfrei im Stadtarchiv an der Von-Graefe-Straße 37 erhältlich. Und ich denke natürlich an die Exkursionen des Geschichtsvereins, die ich zusammen mit Horst Trojahn und Heidi Lenz organisiere. Nicht vergessen möchte ich auch die Vortragsreihe zur Mülheimer Geschichte, zu der wir mit dem Stadtarchiv ins Haus der Stadtgeschichte einladen an der Von-Graefe-Straße 37 einladen und unsere monatlichen Führungen durch das Museum im Broicher Hochschloss, die wir nach der Beendigung der dortigen Restaurierung vielleicht schon im Oktober wieder aufnehmen werden".
Welche Exkursionsziele stehen nach ihrer Clärenore-Stinnes-Tour auf dem Programm des Geschichtsvereins?
"Im September planen wir eine Exkursion nach Recklinghausen und Herten. Dort werden wir ein altes Elektrizitätswerk, eine Ausstellung zur Geschichte der Elektrogeräte und die ehemalige Zeche Schlägel und Eisen besuchen. Im Oktober wollen wir die Altstadt von Lüdinghausen und die dortige Burg Vischering besichtigen. Und für den November planen wir eine Exkursion ins Essener Ruhrmuseum, wo wir uns durch die Ausstellung „Aufbruch im Westen: 100 Jahre Bauhaus“ führen lassen wollen".
Informationen zum Mülheimer Geschichtsverein findet man auf der Internetseite des Mülheimer Stadtarchivs: www.stadtarchiv-mh.de
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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