Auch grüne Monster können Geige spielen

Im Klang Raum Atelier von Vanessa Kreutz und Sebastian Brohn kann jeder seine Kreativität leben, sich mit anderen austauschen, neue Instrumente spielen und Neues wagen. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
  • Im Klang Raum Atelier von Vanessa Kreutz und Sebastian Brohn kann jeder seine Kreativität leben, sich mit anderen austauschen, neue Instrumente spielen und Neues wagen.
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Die Freude am Musizieren liegt der 30-jährigen Vanessa Kreutz besonders am Herzen. Die ausgebildete Violinistin und Musikpädagogin hat mit ihrem Partner, dem Sozial- und Theaterpädagogen Sebastian Brohn, vor wenigen Wochen das Klang Raum Atelier in Speldorf, Hansastraße 16, eröffnet.

Dort können Kinder und Erwachsene mit und ohne Handikap, Anfänger oder Fortgeschrittende ihre Kreativität leben, eigene Musik komponieren, tanzend musizieren oder Neues wagen.
So wurde auch der Sympathieträger, ein grünes Monster, das auf einer Violine reitet, bewusst gewählt, denn man will normative Grenzen aufbrechen: „Die Monster stehen dafür, dass alle Menschen, auch jenseits des Normativen, willkommen sind“, erklärt Brohn.

„Viele Lehrer haben Angst davor, mit Kindern mit Handikap zu arbeiten“, berichtet Kreutz. Doch ihre Erfahrungen und die positiven Rückmeldungen der Eltern haben Kreutz bestätigt, dass auch Kinder mit Handikap Geige spielen können. Seit nun mehr als zehn Jahren gibt sie Geigenunterricht für Menschen jeden Alters, für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis, Links- und Rechtshänder, Menschen mit und ohne Handikap.
Den Unterricht erteilt sie ganz nach der Devise: Unterrichtet wird niemand, der es nicht möchte. „Ein neues Instrument zu lernen ist sehr anstrengend“, weiß die Violinistin aus eigener Erfahrung. Erst vor kurzem hat sie damit begonnen, Querflöte zu spielen. Damit ihre Schüler nicht den Spass am Musizieren verlieren, gestaltet sie den Unterricht sehr bedarfsorientiert.
„Die Schüler dürfen sich bewegen, singen oder tanzen, um beispielsweisen Blockaden zu lösen. Zudem haben sie immer die Möglichkeit, andere Instrumente auszuprobieren. Wer dann mal zehn Minuten trommeln will, hat dazu jederzeit Gelegenheit.“

Darüber hinaus arbeiten Kreutz und Brohn an der Gestaltung und Realisierung eines inklusiven Klang-Theater-Projekts „Walking Boarders“.
Mit zwölf Schülern der Rembergschule wird ein musikalisches Theaterstück zum Thema „Grenzen“ entworfen. Das Projekt findet in Kooperation mit dem Ringlokschuppen und der Rembergschule statt.

Wer sich der Klangerforschung und eigenen Kompositionen widmen möchte, kann sich dem Ensemble des Klang Raum Ateliers anschließen. „Wir sind allerdings kein typisches Ensemble“, berichtet Kreutz. „Es gibt kein Noten, vielmehr lernen die Teilnehmer, eigene Kompositionen zu entwerfen.“ Auch hier gilt: Bewegung, Tanzen und Singen sind erlaubt.
Mehr Informationen gibt es im Internet auf http://www.klangraumatelier.de/. Kreutz und Brohn sind auch unter Tel. 77 82 14 98.

Autor:

Stephanie Kleebaum aus Oberhausen

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