Geschichtshefte
Auch eine Straße kann gestohlen werden

Der Leiter des Stadtarchivs Dr. Stefan Pätzold mit den ersten druckfrischen Exemplaren des zweiten Mülheimer Geschichtsheftes. | Foto: Stadtarchiv Mülheim
  • Der Leiter des Stadtarchivs Dr. Stefan Pätzold mit den ersten druckfrischen Exemplaren des zweiten Mülheimer Geschichtsheftes.
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Widmete sich das erste Mülheimer Geschichtsheft des Stadtarchiv der Eppinghofer Straße, so nimmt das zweite die Charlottenstraße in den Blick.

Unter dem Titel: "Die gestohlene Straße" beschreibt der 1943 geborene Mülheimer Herbert Leibold ein Stadtviertel zwischen Ruhr, Rathaus und Friedrich-Wilhelms-Hütte, dass es so heute nicht mehr gibt.

Anschaulich, liebevoll und auch etwas wehmütig beschreibt er den "Verkehrstod", den nicht nur seine Straße, sondern mit ihr auch viele Eckkneipen, ansehnliche Häuser und Parks in den 1960er und in den frühen 1970er Jahren sterben musste, weil man damals noch an die autogerechte Stadt glaubte. Er nimmt uns mit in eine Zeit, in der der Himmel über der Ruhr auch in Mülheim noch nicht blau war und er trotzdem mit seinen Freunden in der Ruhr baden oder auf ihr winterliches Eis gehen konnte..

Gut beschrieben und reich bebildert, ist Leibold auf 24 Seiten eine unbedingt lesenswerte und betrachtungswürdige Stadtviertel-Chronik gelungen, die keineswegs nur romantisch ist. Sein vom Stadtarchiv herausgegebenes und für drei Euro im Stadtarchiv (Von-Graefe-Straße 37) und in der Buchhandlung Fehst (Löhberg 4) erhältliches Geschichtsheft bietet einen kritischen Blick auf die Schattenseiten und Spätfolgen des westdeutschen Wirtschaftswunders. Sein stadtgeschichtlicher Beitrag darf als Mahnung verstanden werden, aus den städtebaulichen Sünden der Vergangenheit zu lernen, um sie nicht zu wiederholen.

Zum Mülheimer Stadtarchiv

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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