Musik im Kloster Saarn
Amo Christum: Musik der Zisterzienserinnen erklingt dank Ars Choralis Coeln

Die Stimmen von Ars Choralis Coeln klingen wie einst die Nonnenchöre der Zisterzienserinnen.  | Foto: Ars Choralis Coeln
  • Die Stimmen von Ars Choralis Coeln klingen wie einst die Nonnenchöre der Zisterzienserinnen.
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Das Kloster Saarn ist nicht nur für Mülheim, sondern weit über die Stadt hinaus einen Kulturort von ganz besonderer Ausstrahlung. Über viele Jahrhunderte haben Nonnen des Zisterzienserordens dort gelebt und den Ort geprägt. Die Reihe Musik im Kloster Saarn hat längst ein festes Publikum.

Am Muttertag, 12. Mai, um 18 Uhr, steht nun Musik der Zisterzienserinnen auf dem Programm - ausgeführt durch ein international renommiertes, auf diese Musik spezialisiertes Ensemble: Ars Choralis Coeln.

Dem hohen Mittelalter wird in der Geschichte Europas eine besondere Bedeutung beigemessen, da in diesem Zeitraum auf ganz unterschiedlichen Gebieten Entwicklungsprozesse ihren Anfang nahmen, die die weitere Geschichte und Entwicklung Europas nachhaltig prägten. Genau in diese Epoche fallen auch Ordensgründungen einflußreicher Orden wie die der Franziskaner, Dominkaner und Zisterzienser. In diesem Konzertprogramm widmen sich die Ausführenden jedoch allein den Zisterzienserinnen, ihrer Spiritualität, ihrer Mystik und ihrer Musik. Dabei werden Gesänge der deutschen Klöster neben die Gesänge aus dem spanischen Kloster Las Huelgas gestellt, denn die Verbindungen der Klöster untereinander waren ein starkes Netzwerk, das sich über ganz Europa spannte.

Die religiösen Frauenbewegungen des 12. und 13. Jahrhunderts fanden in der Abgeschiedenheit der Zisterzienserinnenklöster einen idealen Raum. Die Entstehung der vielen Nonnenklöster kann man zudem mit der beginnenden Verfolgung der Beginen zusammen bringen. Mit der gelebten Praxis zisterziensischer Spiritualität handelten sie schließlich im ureigensten Sinne der „Charta caritatis“, in der immer wieder das Band der Liebe betont wird.

Für die Entwicklung einer eigenständigen Mystik mag ein besonderer baulicher Umstand zu dieser Entwicklung beigetragen haben: Im Gegensatz zu den Mönchen praktizierten die Nonnen ihr Stundengebet und auch die heilige Messe in einem abgetrennten Bereich, den Blicken der Laien und des Priesters entzogen in dem sogenannten „Nonnenchor“. Er befand sich oft auf einer Empore - wie sie sich auch heute wieder im Kloster Saarn befindet - im Westen des Langhauses und war durch Sichtschranken zur Laienkirche hin abgetrennt.

Unter dem Titel „Amo Christum“ erwartet die Gäste am 12. Mai ein sehr abwechslungsreiches Programm des Ars Choralis Coeln unter der Leitung von Maria Jonas. Es singen Stefanie Brijoux, Pamela Petsch, Cora Schmeiser, Sylvia Dörnemann und Maria Jonas. Amanda Simmons begleitet den Gesang mit Handglocken. Lucia Mense spielt die Flöten, Susanne Ansorg die Fidel und Glocken. Auch Amanda Simmons lässt die Glocken erklingen, während Stefanie Brijoux Harfe spielt.

Der Eintritt kostet 10 Euro, für Schüler und Studierende 8 Euro. Karten sind in den bekannten Vorverkaufsstellen sowie an der Tageskasse ab 17 Uhr erhältlich.

Ebenfalls am Muttertag, 12. Mai, findet um 14.30 Uhr eine Kräuterführung zum Thema „Was die Zisterzienserinnen pflanzten“ am Kräutergarten statt. Die Teilnahme kostet 3 Euro, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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