Wettbewerb um den Dramatikerpreis Stücke 2019
Alles Theater

Eröffnungsinszenierung des Stücks „Wonderland Ave.“ von Sibylle Berg.  | Foto:  B. Hupfeld
  • Eröffnungsinszenierung des Stücks „Wonderland Ave.“ von Sibylle Berg.
  • Foto: B. Hupfeld
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Von Samstag, 11. Mai, bis Samstag, 1. Juni, wird Mülheim wieder zum Zentrum der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik: Sieben Theater aus Deutschland und Österreich sind mit den besten neuen Stücken zu Gast.

Von Andrea Rosenthal

Welcher Autor den mit 15.000 Euro dotierten Dramatikerpreis gewinnt, entscheidet sich in der öffentlich geführten Jurydebatte am 1. Juni.

Eröffnet wird das diesjährige Festival am 11. Mai, um 19.30 Uhr im Theatersaal der Stadthalle, Theodor-Heuss-Platz 1, mit „Wonderland Ave.“ von Sibylle Berg, die 2016 mit dem Mülheimer Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Das Werk beschäftigt sich mit der Vorstellung einer künstlichen Intelligenz, die nur ein paar Restexemplare der Gattung Mensch betreut und nicht eben sanft mit ihnen umspringt.

Am Dienstag, 14. Mai, und am Mittwoch, 15. Mai, geht es ebenfalls im Theatersaal der Stadthalle, jeweils um 19.30 Uhr, mit dem Stück "Disko" von Wolfram Höll weiter. Im Bild einer Disko, der Türsteher und der Feierwilligen, die Einlass begehren, erzählt der Autor vom aktuellen Flüchtlingsstrom nach Europa und wie er die Gesellschaft aufspaltet.

Mit #MeToo-Debatte

Am Freitag, 17. Mai, wird um 19.30 Uhr im Theatersaal der Stadthalle das Stück "Schnee Weiss (Die Erfindung der alten Leier)" von Elfriede Jelinek aufgeführt. Darin greift Jelinek die #MeToo-Debatte auf. Es geht um systematische sexuelle Übergriffe in einem österreichischen Skiort, um Moralvorstellungen und Geschlechterklischees.

Am Freitag, 24. Mai, und am Samstag, 25. Mai, ist um 19.30 Uhr im Studio der Stadthalle das Theaterstück "Der Westen" von Konstantin Küspert zu sehen.
Am Montag, 27. Mai, um 19.30 Uhr, und am Dienstag, 28. Mai, um 18 Uhr, wird im Theatersaal der Stadthalle das Stück "Die Abweichungen" von Clemens J. Setz aufgeführt. Eine Putzfrau hat sich umgebracht, in ihrem Nachlass findet man kunstvolle Modelle der Wohnungen ihrer Kunden. Diese sind so gut, dass sie den Weg in eine Ausstellung finden. Zum Publikum der Vernissage gehören auch die Wohnungsinhaber, die in den detailgetreuen Nachbildungen jeweils winzige Abweichungen finden, die ein Gesellschaftsexperiment in Gang setzen.
Am Dienstag, 28. Mai, um 20.30 Uhr, und am Mittwoch, 29. Mai, um 19.30 Uhr, wird in der Dezentrale, Leineweberstraße 15, das Theaterstück "Atlas" von Thomas Köck aufgeführt. Es geht um Fremdenfeindlichkeit in Deutschland vor der Wiedervereinigung.

Den Schluss macht die Vorstellung „Mitwisser“, das Stück der Mülheim-Debütantin Enis Maci, am Freitag, 31. Mai, um 19.30 Uhr, und am Samstag, 1. Juni, um 18 Uhr, im Theater an der Ruhr, Akazienallee 61. Enis Maci thematisiert darin echte Kriminalfälle wie einen Amoklauf in den USA, den Rachefeldzug einer Vergewaltigten in der Türkei oder die Verurteilung eines IS-Sympatisanten in Düsseldorf. Die Verrohung der westlichen Gesellschaft und das Verhalten der Mitläufer und Mitwisser stehen im Zentrum der Aufführung.

Autor:

Sibylle Brockschmidt aus Mülheim an der Ruhr

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