Abschlussjahrgang 1969 traf sich in der Barbaraschule
Im Dezember 1966 zogen die ersten Schüler in die damals wohl modernste, komfortabelste und architektonisch schönste Schule Mülheims ein. Unter den ersten Schülern gab es Mädchen und Jungen, die bis zum Abschluss der 9. Klasse durch fünf oder mehr Mülheimer Schulen gewandert waren – Gathestraße, Auf dem Bruch, Borbecker Straße und Wenderfeld. Letztere Schule lag im Bergschädengebiet. Laut Mülheimer Jahrbuch von 1968 bedeutete es für die Kinder nichts Außergewöhnliches, wenn der Putz von der Decke fiel.
Die Barbaraschule war dann wie eine Luxus-Schule und verfügte über 17 Räume. Bei der Planung wurde die spätere Verwendung als dreizügige Hauptschule berücksichtigt. 462 Schüler gingen 1968 zur Barbaraschule.
Eine Besonderheit der Schule an der Barbarastraße war der „Markt“, „Marktplatz“ oder „pädagogisches Zentrum“. Der Markt war damals bei Regen Pausenhalle, bei Festveranstaltungen Aula und ist baulich Verbindungsteil zwischen Hauptklassentrakt und Pavillonräumen. 300 Plätze bietet er als Versammlungsraum. Im „Markt“ der Barbaraschule prangt heute noch das Bild des Malers Karl-Heinz Netzewitz, das abstrahierte Märchenschiff mit seinen zahlreichen naturalistischen Werkteilen.
Als wäre es nicht 50 Jahre her, dass Netzewitz sein Bild auf die Wand gezeichnet hat, sein Werk scheint unvergänglich - bis heute. Im Juli trafen sich die ehemaligen 9-Klässler hier nach 50 Jahren und selbst eine Lehrerin aus Berlin war angereist, Waltraud Muth (heute: Ortlepp, 80 Jahre alt). Wilfried Keimer hatte das Treffen der ehemaligen Barbara-Schüler organisiert, 42 Ehemalige wurden persönlich telefonisch erreicht – 31 waren gekommen.
Belebt wurde der Markt, später das alte Klassenzimmer durch die ehemaligen Schüler von 1969 und immer wieder stellte sich die Frage: „Wer bist Du denn?“ Nach dem Besuch in der Schule schloss sich ein Besuch im Dümptener Tor an. Alte Fotos von früher wurden über Beamer gezeigt. „Die meisten sind damals von der Schule Auf dem Bruch gekommen,“ erinnert sich Wilfried Keimer. „So einige sind dann doch in Dümpten geblieben,“ stellte sich am Freitag, den 12. Juli, heraus. Am weitesten entfernt lebt eine ehemalige Mitschülerin heute in Griechenland - in der Nähe von Tassos. Die Resonanz auf das Treffen nach 50 Jahren war ausgesprochen gut. Das nächste Treffen soll daher nicht erst nach zehn weiteren Jahren sondern in etwa drei Jahren stattfinden.
Großer Dank an Britta Oberheid, die eigentlich schon in den Sommerferien war, dem ehemaligen Abschlussjahrgang aber die Schule aufgeschlossen hat. Einige Entwicklungen hat es seit 1968 gegeben: Heute ist die Barbaraschule eine der zwei Dümptener Grundschulen. Im Markt ist vorübergehend der Kindergarten untergebracht. Aber der Bauplatz in der Nähe wird gerade vermessen und so wird den Grundschülern und OGS-Kindern auch in ein oder zwei Jahren allein ihr „Markt“ zur Verfügung stehen.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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