Beschauliches Dorf Saarn: Tier sieht rot
Stubentiger über Stunden im Stich gelassen

Hat die Ereignisse der Nacht noch immer nicht recht vermaut: Der etwa zehnjährige M.
  • Hat die Ereignisse der Nacht noch immer nicht recht vermaut: Der etwa zehnjährige M.
  • hochgeladen von Martin Heilbutt

MH-Saarn:  Vor den Toren Saarns ereignete sich zu Wochenbeginn eine Tragödie unmenschlichster Art.

Was war geschehen?

Wie man erst heute erfuhr, wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses eine Katze über Stunden auf rund 10 qm festgesetzt und vollkommen ihrem Schicksal überlassen.

Der etwa 10jährige M. muss ein wahres Martyrium durchlitten haben, hatte ihn doch sein - zumindest nach außen hin stets sehr liebevoll wirkendes - Frauchen in einem Zimmer fest unter Verschluss genommen. Offenbar hatte niemand in der Nachbarschaft das mölmsche Miauen des Tieres vernommen, dessen eigene Mittel naturgemäß begrenzt sind. Es blieb in dieser unheilvollen Nacht somit völlig auf sich allein gestellt. Erst in den frühen Morgenstunden gelang ihm durch einen glücklichen Zufall die Flucht. M. befindet sich seitdem in der Obhut des Vereins Niedriger Blutdruck Groß-Mülheim, um sich von den schrecklichen Ereignissen zu erholen.

Zu einem Interview war das Frauchen trotz mehrfacher Anfrage bislang nicht bereit. In einer kurzen schriftlichen Stellungnahme teilte es mit, die Geschehnisse hätten sich ganz anders zugetragen. Es selbst werde in einem völlig falschen Licht dargestellt, auch habe die Reputation bereits Schaden genommen.

Nicht das erste Mal - dieser Sausack!

Nach Darstellung des Frauchens habe sich M. gegen 22.30 Uhr unbemerkt in ein für seinen Zutritt temporär gesperrtes Zimmer der gemeinsamen Bleibe geschlichen und sich dort unbemerkt versteckt. Auch handele sich hierbei nicht um den ersten Vorfall dieser Art. Bereits früher habe sich "das Tier" darin gefallen, sich dem Zugriff seiner verantwortlichen Halterin auf diese Weise zu entziehen. Feli D. dazu: "Der Sausack meint ja immer, ich merk´ das nicht! Tue ich aber. Meistens."

Jede Menge Brekkies

Weiter gab sie an, der Kater habe es sich in seinem vermeintlichen Verlies über die Maßen gutgehen lassen. Direkt aus der Packung habe er Unmengen von Trockenfutter verputzt und sich in einer wertvollen Handarbeit gebettet. Seine Notdurft habe er wie selbstverständlich in einem großen Blumenkübel verrichtet. Inwieweit der darin gepflanzte etwa 30 Jahre alte Ficus Benjamini Schäden davon getragen habe, werde gegenwärtig von Sachverständigen geprüft. Auf jeden Fall dürfte eine nicht unerhebliche Menge Erdreich abzutragen sein.

Frauchen weiter uneinsichtig

Feli D. zu den Vorwürfen: "Ich weiß echt nicht, was der ganze Aufwasch soll. Der Typ ist völlig wohlauf, und meine unbeobachteten Stunden mit dem weiteren Mitbewohner werden mir für immer unvergesslich bleiben."

Die Ermittlungen der örtlichen Tierschutzeingreiftruppe unter der Leitung der Eheleute Hochstedt dauern zur Stunde an. M. soll inzwischen in seinen gewohnten Tagesrhythmus - Schlafen, Fressen, Putzen, Toilettengang, Spielen, Dösen, Snacken, Schlafen - zurückgefunden haben. Ein Sprecher des Vereins Niedriger Blutdruck, Ortsgruppe Mintard, verlieh auf Anfrage seiner Hoffnung Ausdruck, M. möge es gelingen, sein traumatisches Erlebnis ohne bleibende Spätfolgen zu überwinden.

Autor:

Martin Heilbutt aus Duisburg

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