Verkehrsunfallstatistik 2019 für Mülheim an der Ruhr
Leichter Anstieg der Unfälle in Mülheim, jedoch weniger Radfahrer und Fußgänger betroffen

Die Verkehrsunfallstatistik für 2019 bescheinigt der Stadt Mülheim an der Ruhr eine positive Entwicklung: Es gibt zwar einen leichten Anstieg der Unfallanzahl, aber insgesamt sind es weniger Vorfälle mit Radfahrern und Fußgänger. 

"Personen, die bei einem Unfall Schäden davon tragen, haben oft noch jahrelang daran zu knabbern", ist sich Polizeidirektor Wolfgang Packmohr sicher. Im Vergleich zu Essen schneidet Mülheim in dieser Hinsicht deutlich besser ab: 2019 gab es weniger Unfälle mit Radfahrern, Fußgängern und Kindern als im Jahr 2018. Auch die Anzahl der Schwerverletzten hat abgenommen. Kleiner Wermutstropfen: Die Anzahl der Unfälle ist mit 0,76 Prozent leicht gestiegen - jedoch nur minimal und in der Relation zur Nachbarstadt Essen (3,12 Prozent) nicht sonderlich dramatisch. Laut Packmohr liegt das vor allem an der Zunahme der Bagatellunfälle und der wachsenden Anzahl an PKW's und LKW's, die auf den Straßen zugelassen worden sind. 

Ein Verkehrstoter im vergangenen Jahr

Einen Verkehrstoten hatte Mülheim im vergangenen Jahr jedoch zu beklagen: Ein 59-jähriger Fußgänger wurde im Stadtteil Styrum (Kreuzungsbereich Steinkampstraße/Friesenstraße) von einem LKW erfasst und erlag trotz Reanimationsmaßnahmen im Krankenhaus seinen Verletzungen. Doch auch hier schneidet die Stadt im Vergleich zu Essen, die auf sieben Verkehrstote kommt, besser ab. Eine Erklärung hat Packmohr dafür jedoch nicht: "Der Grund ist schwer zu klären, wir haben nur die Zahlen. Wir versuchen das aber gezielter zu untersuchten." Die Anzahl der verunglückten Senioren ist in Mülheim an der Ruhr von 73 auf 77 nur minimal gestiegen.

Mehr Schutz für Fußgänger

Eine Idee, wie man viele Unfälle vermeiden könnte, hat der Polizeidirektor auch parat: "Es wäre schön, wenn wir überall vernünftige Begrenzungen hätten. Also in der Stadt zum Beispiel 30 km/h, auf den Landstraßen 80 km/h und auf der Autobahn 130 km/h. Die Vorteile, die man hat, wenn man mit einer Affengeschwindigkeit durch die Gegend rast sind minimal. Aber das Risiko ist dafür umso größer", begründet Packmohr. 

Doch nicht nur das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung liegt dem Polizeidirektor am Herzen. Packmohr plädiert außerdem für mehr Schutz und Sicherheit für Fußgänger: "Wir dürfen nicht vergessen: Irgendwann sind wir alle Fußgänger. Den letzten Weg gehen wir immer zu Fuß. Das ist unsere Grundmobilität. Es kann nicht sein, dass wir ihnen durch E-Scootern oder Fahrrädern, die auf dem Gehweg fahren, den Platz wegnehmen. Ein Fußweg muss ein Fußweg bleiben", argumentiert der Polizeidirektor.

Autor:

Charmaine Fischer aus Essen

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