Explosion auf dem Campingplatz / Ein Todesopfer und mehrere Verletzte
Drama am Entenfang
Donnerstagmittag gegen 13 Uhr erreichte die Leitstelle der Feuerwehr Mülheim an der Ruhr die Information: Brand auf dem Campingplatz am Entenfang. Aufgrund der Nähe zu Duisburg rückten auch Kollegen der dortigen Feuerwehr aus. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät.
Nach Erkenntnissen der Berufsfeuerwehr der Stadt Mülheim an der Ruhr ist es zu einer Verpuffung in einem Mobilheim im Wochenendhausgebiet Entenfang gekommen. Dabei wurde eine Person tödlich verletzt, zehn weitere Personen wurden auf Grund von Verletzungen ärztlich versorgt.
Feuerwehr geht von einer Verpuffung aus
„Mein aufrichtiges Beileid im Namen der Stadtverwaltung gilt den Angehörigen, die einen lieben Menschen verloren haben“, so der Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr, Marc Buchholz, zu diesem tragischen Unglück. „Ich hoffe, dass auch alle verletzten Personen schnell und vollständig wieder genesen und danke allen Ersthelferinnen und Ersthelfern und den Einsatzkräften vor Ort für ihren Einsatz.“
Die Feuerwehr Mülheim berichtet vom Einsatz: "In dem betroffenen Mobilheim wurde eine vermisste Person von den Anrufern gemeldet. Sämtliche Löschversuche von Ersthelfern blieben erfolglos. Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde umgehend eine Menschenrettung und die Brandbekämpfung eingeleitet. Die vermisste Person konnte nur noch tot geborgen werden. Der Brand wurde schnell unter Kontrolle gebracht und ein Übergreifen auf weitere Gebäude verhindert. Eine schwerstverletzte Person wurde vom Rettungsdienst erstversorgt und anschließend in ein Duisburger Krankenhaus transportiert. Insgesamt befanden sich an der Einsatzstelle elf betroffene beziehungsweise verletzte Personen. Insgesamt wurden fünf Personen in umliegende Krankenhäuser transportiert. Zur Betreuung der unverletzten Personen wurde ein Team der Notfallseelsorge aus Mülheim an der Ruhr eingesetzt. Neben den Kräften der Feuerwehr waren sechs Rettungswagen und drei Notärzte vor Ort. Der Einsatz war nach circa zwei Stunden beendet. Die Einsatzstelle wurde zur Ermittlung der Brandursache an die Kriminalpolizei übergeben."
Brandschutzvorgaben
Der Campingplatz am Entenfang stand immer wieder im Fokus. Die Stadt bemängelte unter anderem den Brandschutz, versuchte Ende 2020 das Areal per Klage zu schließen. Die Begründung: es würde an der erforderlichen Genehmigung für den Betrieb eines Camping- und Wochenendplatzes fehlen, außerdem würde gegen Brandschutzvorgaben verstoßen. In zweiter Instanz wurde diese Klage abgewiesen.
Stellungnahme der Stadt Mülheim
Zum aktuellen Vorfall nimmt die Stadt wie folgt Stellung "Die zurzeit laufenden Untersuchungen der Polizei werden aufzeigen, wodurch die Explosion ausgelöst wurde. Sicher ist bereits jetzt, dass der ausgelöste Brand durch eine vorhergehende Explosion entstand. Dieser Brand ist deshalb von einem klassischen Brandereignis wie etwa einem Schwelbrand, der sich über einen längeren Zeitraum entwickelt, zu unterscheiden. Der durch die Verpuffung ausgelöste Brand ist nicht auf andere Gebäude des Wochenendhausgebietes Entenfang übergeschlagen.
Dies bestätigt die Stadt Mülheim an der Ruhr darin, ihren bisher eingeschlagenen Weg fortzuführen und den Platzbetreiber sowie dessen Brandschutzsachverständigen in der Ausarbeitung des Brandschutzkonzeptes abschließend zu unterstützen. Darüber hinaus konnte in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit dem Platzbetreiber belegt werden, dass in jedem Gebäude Rauchmelder installiert sind und eine ausreichende Löschwasserversorgung existiert. Ebenso sind überall die notwendigen Feuerlöscher vorhanden, weshalb brandschutztechnische Forderungen im Sofortvollzug nicht erforderlich waren. Gleichwohl muss der Platz brandschutztechnisch noch verbessert werden, was dem Platzbetreiber auch bekannt ist und wozu er bereit ist. Der bisher eingeschlagene Weg ist aus Sicht der Stadt daher richtig und wird intensiv in enger Kooperation mit dem Platzbetreiber fortgeführt. Die Bewohner des Entenfangs haben daher aus Sicht der Stadt nicht zu befürchten, dass nun aufgrund des tragischen Unglücksfalls mit Todesfolge eine unverzügliche Räumung erfolgt oder andere Maßnahmen unmittelbar vollzogen werden. Eine derartige Verpuffung stellt ein tragisches Unglück dar und hätte überall passieren können. Zum Schutz vor 'klassischen' Bränden muss weiter gemeinsam mit dem Platzbetreiber intensiv an der Umsetzung des abgestimmten Brandschutzkonzeptes gearbeitet werden."
Autor:Nina van Bevern aus Essen-Werden |
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