Gewiefter Trickbetrüger scheitert im letzten Moment
Angeblicher Sohn wolle 20.000 Euro für Corona-Medikament
Kurz vor der geplanten Geldübergabe scheiterte Montagnachmittag, 30. März, ein unbekannter Trickbetrüger, der vorgab schwer an Covid-19 erkrankt zu sein. Der Unbekannte hatte eine Seniorin aus dem Sonnenweg gegen 13.20 Uhr auf dem Festnetz angerufen und sich mit den Worten: "Mama? Ich bin's dein Sohn!" gemeldet. Durch geschickte Gesprächstaktik fand der Trickbetrüger rasch den Namen des echten Sohnes der Seniorin heraus und gab sich fortan als dieser aus.
Er setzte die Seniorin sofort unter massiven Handlungsdruck, indem er sehr aufgebracht weinte und vorgab, hohes Fieber zu haben. Aktuell würde er im Krankenhaus wegen Corona behandelt. Die nötige Spritze zur Heilung würde der Arzt nur setzen, wenn er sofort 20 Tausend Euro zahlen würde. Ansonsten müsse er sterben. Des Weiteren würde er vom Handy des Arztes anrufen und hätte daher
nicht die Handynummer seiner Mutter parat. Als er die Nummer erhalten hatte, hielt der zunehmend nervöse Unbekannte mehrfach Kontakt, um herauszufinden, ob die Seniorin schon das Geld von der Bank abgeholt habe und sein behandelnder Arzt es entgegennehmen könne.
"Der Fall ist explizit vereitelt worden, weil Mitarbeiter in der Sparkasse Heißen die Betroffene durch Nachfragen motivierten, zunächst zu versuchen, ihren Sohn selbst aktiv zu erreichen", berichtet Sparkassen-Pressesprecher Frank Hötzel. "Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen heute auch noch einmal explizit aufgefordert, Barabbuchungen von hohen Geldbeträgen durch ältere Mitbürger sensibel zu hinterfragen."
In dem Zusammenhang warnt die Polizei weiterhin vor Betrügern, die aktuell die Angst der Menschen vor dem Coronavirus ausnutzen und rät in Bezug auf den Enkeltrick: Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Beenden Sie sofort das Telefonat, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer tatsächlich ein
Verwandter ist: Rufen Sie die Person unter der bisher bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt und erstatten Sie gegebenenfalls Anzeige.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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