ansprechBar SPD
Wohnzimmergespräche – Ibrahim Yetim, MdL, zu Besuch bei der tuwas Genossenschaft eG
„Wohnzimmergespräche“ nennen sich Bürgergespräche des sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten, die eigentlich im privaten Rahmen stattfinden: „Ich bin bei diesen Gesprächen ganz dicht bei den Menschen. Es gibt keine Themenvorgaben. Es wird über alles gesprochen, kleine, große Sorgen. Politik ist da nur am Rande Thema.“ Ein besonderes Wohnzimmergespräch fand nun im Möbelkaufhaus der Tuwas Genossenschaft tatsächlich auf einer dort ausgestellten Sofalandschaft statt. Eingeladen hatten die geschäftsführenden Vorstände der Genossenschaft Rainer Tyrakowski-Freese und Rolf Plake: „Wir führen die Geschäfte gleichberechtigt, ehrenamtlich, bekommen eine kleine Aufwandentschädigung, nur so können wir schwarze Zahlen schreiben.“ Beklagt wurde, dass der Begriff „Sozialkaufhaus“ nicht geschützt ist, bei Wohnungsauflösungen tauchen dann Trittbrettfahrer auf, die alles andere als gemeinnützig sind. Christoph Bednarek, Betriebsleiter und Prokurist der Genossenschaft: “Wir bezeichnen uns lieber als solidarisches Kaufhaus, zu uns kann jeder kommen und bei entsprechenden Nachweisen der Bedürftigkeit gewähren wir Nachlässe.“ Sich der Gemeinschaft und dort den „schwachen Schultern“ verpflichtet zu fühlen, zieht sich auch durch die Berufstätigkeit der Vorstände. Rainer Tyrakowski-Freese war über Jahrzehnte Geschäftsführer der Diakonie, Rolf Plake, Betriebswirt, sorgt hauptberuflich mit seiner „Wert.Arbeit GmbH Gesellschaft für Arbeit, Chancengleichheit und Innovation“ in Duisburg auf Arbeitnehmerseite für „Waffengleichheit“ wenn es bei Umstrukturierungen, Sanierungsplänen darum geht, die Interessen der Arbeitnehmer zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern. Im Aufsichtsrat der Genossenschaft, Horst Manja, ehemals Bevollmächtigter der IG Metall Duisburg und „Arbeiterpfarrer“ Jürgen Widera, zwei „Gesichter“, die schon beim Duisburger Stahlarbeiteraufstand auf der Duisburger Rheinbrücke, der heutigen „Brücke der Solidarität“, dabei waren und Ursula Pannes, erfahrenen Journalistin. Rainer Tyrakowki-Freese: „Wir beschäftigen in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter rund 60 Arbeitslose in ganz unterschiedlichen Wiedereingliederungsmaßnahmen. Projekte für Migrantinnen und Migranten sind uns besonders wichtig. Zu uns sind viele Menschen mit vielfältigen Qualifikationen gekommen, die wir nicht, oder erst sehr spät nutzen. Ich werde nicht vergessen, dass es drei Jahre gebraucht hat, damit ein Facharzt aus Syrien hier endlich wieder in seinem Beruf arbeiten kann!“ Das solidarische Kaufhaus lebt auch von Wohnungsauflösungen. Alte Menschen wenden sich hilfesuchend an die Genossenschaft, weil sie aus dem eigenen Haus in eine kleine Wohnung, aus der Wohnung ins Altenheim übersiedeln müssen. Christoph Bednarek: „Diese Menschen sind fast immer in einem Ausnahmezustand, hilflos, oft den Tränen nahe, da müssen wir uns viel Zeit nehmen.“ Ibrahim Yetim: „Ich glaube, dass wir hier in unserer Stadt, für diese Fälle, mit Partnern so etwas wie eine aufsuchende Sozialarbeit organisieren müssen, damit diese Menschen nicht ins Bergfreie fallen und sich in neuen Lebensumstände zurecht finden“
Autor:Konrad Göke aus Moers |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.