Reparatur-Café in St. Ida: tüfteln, plaudern und mehr in netter Atmosphäre
Zum Wegwerfen zu schade
Der Staubsauger funktioniert nicht mehr, die Kaffeemaschine ist defekt, der Fahrradreifen platt. Nun stellt sich die Frage: einfach wegwerfen und neu besorgen oder reparieren lassen? Einfach Dinge in den Müll zu schmeißen, ist häufig viel zu schade. Und mit ein bisschen Mühe und Fachwissen, lassen sich viele Gegenstände weiter verwenden. Das ist auch der Leitgedanke des Reparatur-Cafés, das jeden 3. Mittwoch im Monat im Pfarrheim St. Ida am Eicker Grund 102 stattfindet.
Hier tüfteln Experten wie IT-Techniker, Elektroingenieure, Schneiderinnen, aber auch fundierte Hobbyisten mit handwerklichem Geschick ehrenamtlich an den unterschiedlichsten „Baustellen“. Im Rahmen der „Hilfe zur Selbsthilfe“ können im Reparatur-Café kaputte Geräte, aber auch zerrissene Kleidung wieder voll hergestellt werden. Die Unterstützung ist kostenlos, es wird lediglich um eine Spende für den Einsatz der rund 15 Ehrenamtler, das Material und die Werkzeuge gebeten. Ralf Wolf ist zum ersten Mal dabei. Er hat einen Verstärker im Gepäck, den er erst kürzlich gebraucht gekauft hat. Nun funktioniert das gute Stück nicht mehr. „Ich hoffe sehr, dass die Leute mir hier helfen können“, so der Rheinberger.
Gut 70 Prozent von den abgegebenen Geräten können wieder vollständig instand gesetzt werden. So auch bei Barbara Olivier. Ein Bein ihrer Puppe hatte sich abgelöst. „Ich rief zunächst beim Reparatur-Café an, ob so etwas überhaupt gemacht wird. Dann kam ich hierher und dachte, dass ich es ja mal versuchen könnte. Nun hat es geklappt, das Bein ist wieder dran!“, schmunzelt Olivier.
Zum ersten Mal dabei ist auch Raymond Waamelink. Sein DVD-Player tut's zwar noch, doch schließt das DVD-Fach nicht mehr eigenständig. „Ich habe zwar noch einen neueren, aber es wäre zu schade, diesen weg zu schmeißen. Er funktioniert sonst nämlich noch einwandfrei“, so der Meerbecker, der über die Zeitung vom Reparatur-Café erfahren hat.
Unterstützung erwünscht
Wer Interesse hat zu helfen, einen Kuchen zu backen, oder einfach mal reinzuschauen, ist herzlich willkommen. Weitere Infos gibt es bei Tanja Reckers, Tel: 02841-88 48 490 und unter tanja.reckers@caritas-moers-xanten.de Die nächsten Termine sind am 20. März, 17. April, 15. Mai, 19. Juni, 17. Juli, 21. August, 18. September, 16.Oktober, 20. November und am 18. Dezember jeweils von 16 bis 18.30 Uhr. Annahmeschluss ist um 18 Uhr.
Aber der monatliche Treff in netter Atmosphäre ist nicht bloß einfach dazu da, um defekte Dinge wieder zum Laufen zu bringen. „Hier kommen Menschen her, die sich gerne treffen, plaudern, austauschen und mittüfteln“, so Tanja Reckers, Gesamt-Koordinatorin des Cafés und Mitarbeiterin im Quartierszentrum AWO-Caritas . Gemeinsam mit Brigitte Klostermann (KoKoBe Moers), der Organisatorin des Café-Bereiches, und Werner Windbergs, Organisator des Reparatur-Bereiches, stellt sie das beliebte Reparatur-Café auf die Beine. Mit durchschlagendem Erfolg! „Gerne können sich aber noch Handwerker anschließen, die uns ehrenamtlich unterstützen möchten“, so Reckers. Und auch Kuchenspenden für das Inklusions-Café im vorderen Bereich des Pfarrheims werden immer gerne entgegen genommen. Die Kooperation des Quartierszentrums AWO-Caritas in Eick, der KoKoBe (Kontakt-, Koordinierungs- und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger Behinderung) Moers und der Katholischen Kirchengemeinde St.Martinus/St. Ida besteht seit April 2018. „Das schönste Erlebnis, das wir hatten, war die Hilfe für einen kleinen Jungen, der mit seinem Opa kam. Sein Karaoke-Recorder war kaputt. Er konnte aber vollständig repariert werden. Mit einem Strahlen im Gesicht ist der Kleine hier raus gegangen. Herrlich!“, blickt Werner Windbergs freudig zurück.
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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